Braunschweig. Die Leichtathletik kürt auch in der Corona-Krise ihre nationalen Meister. In Braunschweig ist am Wochenende auch Deutschlands “Sportlerin des Jahres“ am Start.

Malaika Mihambo, Gesa Krause, David Storl, Raphael Holzdeppe und Johannes Vetter sind die prominentesten Teilnehmer der 120. deutschen Leichtathletik-Meisterschaften.

Ins Eintracht-Stadion von Braunschweig dürfen am heutigen Samstag (11.00 Uhr) und am folgenden Sonntag (12.00 Uhr) wegen der Corona-Pandemie keine Zuschauer. ARD (Samstag) und ZDF (Sonntag) übertragen jeweils von 17.10 Uhr an.

Die Deutsche Presse-Agentur nennt besonders interessante Disziplinen:

SAMSTAG:

Dreisprung, Männer (11.55 Uhr): Der frühere Europameister Max Heß übertraf Ende Juli in Chemnitz erstmals wieder die 17-Meter-Marke - um einen Zentimeter. Der vierter DM-Titel ist eigentlich nur Formsache für den Chemnitzer: Die Konkurrenz fliegt bislang weit hinterher.

3000 Hindernis, Frauen (17.15): Gesa Krause - wer sonst? Die WM-Dritte und deutsche Rekordhalterin vom Verein Silvesterlauf Trier hatte dafür gekämpft, dass diese Distanz in Corona-Zeiten überhaupt im Programm steht. Sie kann das halbe Dutzend an Titeln hintereinander voll machen.

100 Meter Frauen (19.40): Rebekka Haase vom Sprintteam Wetzlar ist mit 11,11 Sekunden Jahresbeste. Hallen-Meisterin Lisa Marie Kwayie aus Berlin hat bisher eine 11,19 stehen. Für beide wäre es ein Premierensieg unter freiem Himmel. Auch die lange verletzte Lisa Mayer (ebenfalls Wetzlar) und Titelverteidigerin Tatjana Pinto (Paderborn) zählen zum Favoritenkreis. Die Berlinerin Gina Lückenkemper verzichtet auf einen Start.

100 Meter Männer (19.50 Uhr): Der Wolfsburger Deniz Almas (23) glänzte diesen Sommer schon mit 10,08 Sekunden. Der deutsche Rekordhalter Julian Reus (32) aus Erfurt hat sein Karriereende wegen der verschobenen Olympischen Spiele vertagt. Joshua Hartmann aus Köln gilt nach seinen 10,14 Sekunden von Zeven ebenfalls als Medaillenkandidat.

SONNTAG:

Stabhochsprung, Männer (12.00): Ein Dreikampf der drei WM-Teilnehmer von Doha? Bo Kanda Lita Baehre führt die Bestenliste mit 5,72 Metern an. Sein Leverkusener Kollege Torben Blech will ebenso vorne mitmischen wie Ex-Weltmeister und Titelverteidiger Raphael Holzdeppe aus Zweibrücken.

Kugelstoßen, Männer (15.35): 2019 musste ein angeschlagener David Storl nach acht Titelgewinnen hintereinander dem Sindelfinger Simon Bayer den Sieg überlassen. In diesem Jahr legte der zweifache Weltmeister aus Leipzig 20,84 Meter vor und hofft auf die erste 21-Meter-Weite.

Weitsprung, Frauen (17.15): Ein 7,30-Meter-Satz wie bei ihrem WM-Trimph in Katar wird für Malaika Mihambo kaum drin sein: Die "Sportlerin des Jahres" von der LG Kurpfalz plant einen Anlauf nur mit 16 statt wie sonst 20 Schritten. Es wäre der vierte Meistertitel für die 26-Jährige, die sich erstmals in dieser Freiluft-Saison in der Sandgrube zeigt.

Speerwurf, Männer (17.30): Olympiasieger Thomas Röhler aus Jena ist kürzlich Vater geworden und fehlt. Für Vize-Europameister Andreas Hofmann aus Mannheim könnte es der dritte Titel in Serie werden - doch Johannes Vetter (Offenburg) ist in starker Form: Der Weltmeister von 2017 hat am vergangenen Wochenende 86,94 Meter geworfen.

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