München. Das freut sicher auch Bundestrainer Joachim Löw: Niklas Süle ist wieder zurück. Neun Monate nach seinem zweiten Kreuzbandriss darf der Nationalverteidiger erstmals wieder in einem Spiel ran. Süle und Neuzugang Sané blicken auch dem DFB-Neustart mit Freude entgegen.

Niklas Süle ist zurück. Nach langer Leidenszeit und 286 Tage nach dem zweiten Kreuzbandriss seiner Karriere frohlockte der Fußball-Nationalspieler nach dem Testspiel-Comeback beim FC Bayern.

Jetzt sollen für die Münchner Champions-League-Minuten und Anfang September Einsätze beim Neustart unter Bundestrainer Joachim Löw folgen. "Es war für mich eine nicht ganz so einfache Zeit, es hat dann doch ein wenig länger gedauert als ich gedacht habe", gestand der 24-Jährige. "Ich bin unheimlich froh, wieder mit meinen Kollegen auf dem Platz zu stehen."

Nach einer halben Stunde beim 1:0 des deutschen Rekordmeisters am Freitag gegen Olympique Marseille will Süle nun in der Königsklasse auch wieder in einem Pflichtspiel ran. Für das Achtelfinal-Rückspiel am Samstag (21.00 Uhr) gegen den FC Chelsea und das angestrebte Finalturnier vom 12. bis 23. August in Lissabon ist er natürlich nicht nicht erste Wahl, aber für Trainer Hansi Flick schon jetzt eine "weitere Option" in der Innenverteidigung. "Ich habe für dieses Turnier unheimlich viel investiert", sagte Süle.

Als die Kollegen im Kurz-Urlaub nach dem Double verschnauften, legte der Abwehrriese zusammen mit Edelneuzugang Leroy Sané Sonderschichten ein. Der ehemalige ManCity-Star ist in der Champions League noch nicht spielberechtigt, wenn die Bayern nach dem 3:0 im Hinspiel zu Hause das Viertelfinal-Ticket lösen wollen. Auch in Lissabon ist der 24-Jährige, der wie Süle 2019 einen Kreuzbandriss erlitt, nicht dabei. Umso wichtiger wäre für ihn Spielpraxis beim Wiederbeginn der Nationalmannschaft nach der Corona-Zwangspause.

Bundestrainer Löw wird bei der Nominierung in wenigen Wochen die Belastung seiner Stars im Auge haben. Nach Double und Champions League dürften einige Münchner eine Verschnaufpause bekommen. Die nach Wettkampfpraxis gierenden Süle und Sané werden aber im Kader erwartet. Das wird sicher auch den früheren Assistenten Flick freuen, denn so bekommen seine lange verletzten Stars Einsatzzeit. Spanien am 3. September in Stuttgart und die Schweiz drei Tage später in Basel sind die Gegner für die deutsche Mannschaft in der Nations League.

"Wenn man nach neuneinhalb Monaten sein erstes Spiel macht, ist es klar, dass da noch nicht alle Abläufe stimmen und die Spritzigkeit noch nicht so da ist", sagte Süle, der sich am 19. Oktober beim 2:2 in Augsburg verletzt hatte. "Aber ich fühle mich sehr, sehr gut vom Fitnesslevel." Ähnlich klang in den zurückliegenden Trainingstagen bei Bayern auch Sané, der bei der Samstageinheit mit Tempodribblings beeindruckte. "Ich freue mich, wenn die Saison los geht, ich endlich loslegen kann. Ich bin froh, dass ich hier bin", sagte der für rund 50 Millionen Euro aus England verpflichtete Flügelstürmer.

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