München.

Ex-Weltmeister Thomas Müller hat Bayern-Trainer Hansi Flick mit Starcoach Pep Guardiola verglichen. Das Spiel der Münchner sei ähnlich klar geregelt wie unter dem spanischen Erfolgscoach.

"Da durfte zwar jeder Spieler seiner Position eine individuelle Note hinzugeben, aufgrund seiner Vorlieben, Stärken und Schwächen, aber trotzdem hatte diese Position immer eine klare Aufgabe. Da gab es kein "könnte", "dürfte" oder "wollte". Und wenn einer das Geforderte nicht gemacht hat, hat die Position schnell wieder jemand anders ausgefüllt", sagte Müller in einem Interview der "Süddeutsche Zeitung".

Zu Flicks Vorgänger Niko Kovac, unter dem Müller nur noch Ersatz gewesen war, wollte sich der langjährige Nationalspieler nicht äußern, ließ jedoch durchblicken: "Für mich waren meine Karriereausschläge immer relativ erklärbar."

Dabei spüre er das Vertrauen von Flick. "Man hat ein anderes Gefühl auf dem Platz, wenn man das Vertrauen spürt. Man überdreht dann auch nicht. Sinnlose und übermotivierte Aktionen gibt es dann nicht mehr."

Laut Müller habe es unter dem früheren Assistenten von Joachim Löw eine klare Weiterentwicklung gegeben. "Ich habe zumindest den Eindruck, dass bei uns jetzt wieder alle das Gleiche wollen und das Gleiche machen. Die Handschrift des Trainers ist klar zu erkennen." Er habe Flick zuvor nur in der Co-Trainer-Rolle und als Fußballfachmann gekannt. "Dass er aber das komplette Paket mitbringt, um Trainer beim FC Bayern München zu sein, hatte ich nicht auf dem Zettel." Dabei könne der Coach auch gut mit Druck umgehen.

Der FC Bayern habe in der Rückrunde nicht nur eine spielerische, sondern auch eine mentale Dominanz gehabt. "Die jungen Spieler sind extrem hungrig - und auch die Alten wollen es noch mal wissen. Geschichten erzählt man aber immer erst nachher", ergänzte Müller mit Blick auf einen möglichen Champions-League-Sieg.

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