Menlo Park. Private Nachrichten von Millionen Facebook-Nutzern könnten unabsichtlich öffentlich geworden sein. Wir sagen, wie Nutzer dies erfahren.

Wer auf Facebook einen Beitrag nur mit seinen engsten Freunden teilt, konnte bisher zumeist darauf setzen, dass der Inhalt den Freundeskreis nicht verlässt – zumindest nicht über das soziale Netzwerk. Doch nun wurden solche Beiträge durch eine Panne öffentlich.

Dem Online-Netzwerk zufolge könnten 14 Millionen Mitglieder betroffen sein, wie es selbst mitteilte. Der Software-Fehler wurde im Mai nach zehn Tagen behoben. Die Panne unterlief Facebook zu einem Zeitpunkt, als es versuchte, das Vertrauen von Nutzern und Politik nach dem Datenskandal um Cambridge Analytica zurückzugewinnen.

Arbeit an neuer Funktion löste Fehler bei Facebook aus

Der Fehler geschah bei der Arbeit an einer neuen Funktion, wie Facebook in der Nacht zum Freitag erläuterte. Nutzer können bei jedem Beitrag auswählen, ob er nur für Freunde, oder auch für Freunde von Freunden – oder für alle bei Facebook zu sehen sein soll. Dabei wird die letzte Einstellung automatisch für den nächsten neuen Beitrag übernommen.

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    Eine neue Funktion für das Teilen von Profil-Inhalten hätte diese Voreinstellung eigentlich nicht beeinflussen dürfen, weil es dabei grundsätzlich um Dinge geht, die man öffentlich zeigen will. Dennoch schaltete das System die Privatsphären-Einstellung auch beim nächsten regulären Facebook-Post im Hintergrund auf „alle“ um.

    Die Nutzer könnten aber davon ausgegangen sein, dass die Beiträge wie gewohnt nur in einem engeren Kreis geteilt werden – denn sie hatten ja nichts daran geändert. Wer dennoch von der ungewollten Veröffentlichung der privaten Inhalte betroffen ist, werde von Facebook direkt kontaktiert, so das Netzwerk. Wie die Tagesschau berichtet, betreffe der Fehler Beiträge vom 18. bis 27. Mai.

    Datenschutz-Chefin Erin Egan betonte, Facebook versuche, nach der Kritik am Umgang mit dem Datenabfluss an Cambridge Analytica transparenter über Fehler zu informieren. (dpa/ac)