Berlin. Nur 6 von 26 Apfelsäfte bekommen nach der Analyse von Stiftung Warentest eine gute Note. Ein bekanntes Produkt fällt sogar ganz durch.

Die Verbraucherschützer von Stiftung Warentest haben Apfelsäfte getestet. Von 26 Produkten erreichten nur sechs eine gute Note. „Ansonsten gibt es viel Mittelmaß“, berichtet die Organisation in ihrer neuesten Ausgabe des Magazins „test“. Ein Saft fiel durch.

16 trübe Direktsäfte und zehn meist klare Säfte aus Konzentrat wurden im Labor analysiert. Ausschließlich Direktsäfte konnten den Angaben zufolge voll überzeugen, darunter auch preiswerte Produkte von Lidl, Wesergold und Edeka. Die Säfte namhafter Marken wie Pfanner, Rabenhorst, Amecke, Hohes C, Granini oder Albi „können nicht wirklich überzeugen“, heißt es in dem Bericht. Alnatura schneide wegen schlechter chemischer Qualität nur mangelhaft ab.

Apfelsafttest: Lidl-Produkt liegt ganz vorn

Der naturtrübe Direktsaft von Lidl (Solevita Premium) und der naturtrübe Apfelsaft von Wesergold sind mit einer Gesamtnote von 2,2 die Testsieger. Es folgen der Apfel Direktsaft naturtrüb von Edeka (2,3) sowie Bio-Apfelsaft von Streuobstwiesen von Van Nahmen (2,3), Demeter Apfel Direktsaft von Voelkel (2,4) und Trimm Apfel naturtrüb von Norma (2,5).

Die Gesamtnote basiert zu 45 Prozent auf dem sensorisches Urteil: Fünf Experten verkosteten dafür die anonymisierten, gut geschüttelten Apfelsäfte bei einer Produkttemperatur von zirka 20 Grad Celsius unter gleichen Bedingungen, aber in unterschiedlicher Reihenfolge. Sie beschrieben Aussehen und Geruch, Geschmack und Mundgefühl.

Apfelsaft: Zuckeranteil etwa so hoch wie bei Cola

Der Aromagehalt machte darüber hinaus 20 Prozent des Gesamturteils aus, 15 Prozent die chemische Qualität, 5 Prozent Verpackung und 15 Prozent die Deklaration, also die Angaben auf der Verpackung.

Der größte Unterschied bei Apfelsaft liegt in der Herstellung. Saft aus Konzentrat kann dabei sensorisch nicht mit Direktsaft mithalten, so Stiftung Warentest. Viele Direkte röchen und schmeckten kräftig, mitunter vielschichtig nach Apfel. Von den auf Konzentrat basierten überzeugten in diesem Prüfpunkt nur wenige

Trotz gesunder Inhaltsstoffe ist es laut Stiftung Warentest nicht empfehlenswert, viel Apfelsaft zu trinken. Der Zuckeranteil sei mit rund zehn Prozent etwa so hoch wie bei Cola. „Die Süße stammt allein aus Äpfeln, auch das haben wir überprüft“, heißt es in dem Bericht. Fremdzucker ist bei Apfelsaft nicht erlaubt.