Berlin. In München wurden vergiftete Erfrischungsgetränke in unterschiedlichen Supermärkten entdeckt. Die Dosis in den Flaschen ist tödlich.

In Münchner Supermärkten wurden in den vergangenen Wochen vergiftete Flaschen verkauft. Wie die Polizei mitteilte, hatte ein Unbekannter in zwei Supermärkten vier vergiftete Erfrischungsgetränke platziert.

Drei Käufer tranken lediglich geringe Mengen aus den Flaschen und klagten direkt danach über Schwindel, Übelkeit und Kreislaufbeschwerden, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Es habe sich jeweils eine tödliche Dosi s in den Flaschen befunden, es handle sich bei dem Gift um ein Lösungsmittel.

München: Getränke in Supermärkten vergiftet – Polizei ermittelt

Die Fälle ereigneten sich demnach im März und April in zwei Märkten unterschiedlicher Handelsketten. Laut Polizei stellte der Täter insgesamt vier manipulierte Flaschen in die Regale der Geschäfte, drei davon wurden verkauft. Bei den Käufern handelt es sich um zwei Frauen im Alter von 34 und 42 Jahren und einen 48 Jahre alten Mann. Die beiden Frauen mussten nach dem Konsum des vergifteten Getränks umgehend ärztlich behandelt werden.

Erst im Rahmen der an die Behandlung anschließenden Ermittlungen ergaben sich demnach die Tatzusammenhänge und konnte noch rechtzeitig die nicht verkaufte vierte Flasche entdeckt werden. Die Münchner Mordkommission übernahm die Ermittlungen und richtete eine Sonderkommission ein, der Tatvorwurf laute auf versuchten Mord.

Kunden sollen beim Kauf auf Schraubverschluss achten

Die Motivlage des Täters sei bislang ungeklärt, es liegen demnach keine erpresserischen Forderungen an die Supermarktketten vor. Kunden werde dringend empfohlen, beim Kauf von Getränkeflaschen mit Schraubverschluss auf die Unversehrtheit des Sicherungsrings zu achten. An den bisher festgestellten vier Flaschen seien teilweise zudem sichtbare Verunreinigungen feststellbar gewesen.

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In den vergangen Wochen waren Supermarktketten und Lebensmittelhersteller immer wieder in den Schlagzeilen. Besonders das Geschäft mit Corona-Artikeln brummt und auch Discounter wie Aldi verkaufen vermehrt Hygieneartikel. Gleichzeitig standen die schlechten Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie in der Kritik. (afp/msb)