Klagenfurt. Die österreichische Schriftstellerin ist schon 1973 gestorben. Doch sie bleibt unvergessen. Ihre irdischen Besitztümer sollen bald in Klagenfurt ausgestellt werden.

Das Haus, in dem die österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann ihre Jugend verbracht hat, wird zu einem Museum. Es geht für eine Summe von rund 500.000 Euro in den Besitz des Landes Kärnten und der Stadt Klagenfurt über.

Der Kaufvertrag wurde am Mittwoch im Vorgarten des Hauses unterzeichnet. Die Geschwister der verstorbenen Lyrikerin überreichten den Zuständigen feierlich die Schlüssel. Ihre Bedingung für den Verkauf war, dass der Ort öffentlich zugänglich wird. Das Gebäude soll nun als Museum sowie als Begegnungsort genutzt werden. Mit der Eröffnung wird in etwa drei Jahren gerechnet.

Die Familie übersiedelte 1933 in die Henselstraße im Kärntner Klagenfurt. "Hier gab es Klavierunterricht, unsere Mutter hat Klavier gespielt, der Vater Geige", sagte der Bruder Heinz Bachmann. Die glücklichen Jahre der Familie seien mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs aber jäh beendet worden. Durch Bombenangriffe sei das Haus teils zerstört worden, und die Familie zog um.

Ingeborg Bachmann (1926-1973) gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Zu ihren bekanntesten Werken zählen "Der gute Gott von Manhattan" und "Malina". 1964 erhielt sie den Georg-Büchner-Preis. Bachmann starb 1973 in Rom an Brandverletzungen.

Nach ihrem Tod brachte ihr Bruder sämtliche Besitztümer der Dichterin nach Klagenfurt. Dazu gehören Tausende Bücher. In vielen Exemplaren finden sich persönliche Widmungen für Bachmann, etwa von Paul Celan, Heinrich Böll, Günter Grass, Erich Fried oder Henry Kissinger.

Der jährlich in Klagenfurt vergebene Ingeborg-Bachmann-Preis gilt als eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum.

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