London. Das Ensemble ist wohlauf, doch ein Statist hatte ein positives Testergebnis. Der Start von “Cinderella“ muss verschoben werden, die Mitarbeiter gehen in Selbstisolation.

Andrew Lloyd Webber hat den für diese Woche geplanten Start seines neuen Musicals "Cinderella" in London abgesagt.

Grund sei ein positiver Coronavirus-Fall bei einem Statisten, der am vergangenen Wochenende festgestellt wurde, teilte der britische Komponist am Montag per Twitter mit. Er habe sich wegen der Regeln zur Selbstisolation für Kontaktpersonen in England zu der "herzzerreißenden Entscheidung" gezwungen gesehen, so Webber. Obwohl alle Kontaktpersonen innerhalb des Ensembles daraufhin negativ getestet worden seien, müssten sie nun in Selbstisolation.

In England wurden am Montag fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben. Webber und viele andere Theaterbetreiber im Londoner West End und darüber hinaus hatten diesen Tag sehnsüchtig herbeigesehnt. Für ihn sei der "Freedom Day" nun aber zum "Closure Day" (Tag der Schließung) geworden, erklärte Webber. Die Entscheidung, die wegen des "groben Instruments" der Regierung in Form der Regeln zur Selbstisolation habe getroffen werden müsse, werde die "Leben und Lebensunterhalte" Hunderter Menschen betreffen und Tausende enttäuschen, die bereits Tickets für die Show gekauft hätten, so der Komponist weiter. Das Musical soll im Gillian Lynne Theatre gezeigt werden.

Der massive Anstieg von Neuinfektionen bei gleichzeitiger Lockerung der Corona-Maßnahmen führt in England zu immer mehr Schwierigkeiten. Weil Hunderttausende als Kontaktpersonen in Selbstisolation gehen müssen, fallen Züge aus, werden Läden geschlossen und gehen Schulen vorzeitig in die Sommerferien. Selbst Premierminister Boris Johnson ist derzeit auf seinem Landsitz Chequers in häuslicher Quarantäne.

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