Los Angeles. Dem vielfach preisgekrönten Produzenten wird von ehemaligen Mitarbeitern Machtmissbrauch vorgeworfen. Er zieht daraus jetzt Konsequenzen.

Der Erfolgsproduzent Scott Rudin (62, "No Country for Old Men", "The Social Network") hat nach Vorwürfen von Machtmissbrauch eine Auszeit angekündigt.

Er werde von Film- und Streamingprojekten zurücktreten, teilte Rudin am Dienstag laut "Variety" mit. "Es tut mir sehr leid, mit meinem Verhalten Leid verursacht zu haben", zitierte das Filmblatt aus Rudins Mitteilung. Bereits am Wochenende hatte der preisgekrönte Produzent seinen Rückzug aus laufenden Broadway-Produktionen bekanntgegeben.

In einer Titelgeschichte des Branchenblatts "Hollywood Reporter" hatten kürzlich mehrere Ex-Mitarbeiter Rudins schwere Vorwürfe erhoben. Sie berichteten von Machtmissbrauch, Gewaltausbrüchen, Wutanfällen und einem toxischen Arbeitsumfeld. In der Branche soll sein schlechter Ruf lange bekannt gewesen sein.

Rudin zählt zu den erfolgreichsten Theater- und Filmproduzenten und zu der Künstler-Elite, die einen Grammy, Emmy, Tony und Oscar gewonnen haben. Seit den 1990er Jahren produzierte er in Hollywood Hits wie "Addams Family", "True Grit", "Verblendung" und "Grand Budapest Hotel". Am Broadway hatte er unter anderem mit den Produktionen "Passion", "The Book of Mormon", "Death of a Salesman", "Hello, Dolly!" und "To Kill a Mockingbird" Erfolg.

Zu Rudins nächsten Filmprojekten zählten unter anderem das Netflix-Drama "The Woman in the Window" mit Amy Adams, "The Tragedy of Macbeth" mit Denzel Washington und Frances McDormand und "Red, White and Water" mit der Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence.

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