Bremen. Mit ihrer Musik unterstützen zahlreiche Orchester in Deutschland den Klimaschutz. Da Konzerte wegen der Corona-Pandemie nicht möglich sind, haben die Bremer Philharmoniker eine besondere Auktion organisiert.

Mit der Versteigerung von Konzerten und Mitmach-Aktionen wollen die Bremer Philharmoniker Geld für den Klimaschutz sammeln. Von diesem Sonntag (21.2.) an können Interessierte online oder per Telefon Gebote abgeben - etwa für ein persönliches Konzert im Museum, ein Privat-Konzert im Garten oder ein Geburtstagsständchen.

Manche Musiker geben in der Auktion Einblicke in ihre nicht-musikalischen Interessen. So bietet der Hornist Peter Schmidt als zertifizierter Imker einen Ausflug in die Welt der Bienen an und Solohornist Matthias Berkel gibt Tipps zum Brotbacken, wie die Schlagzeugerin und Mit-Initiatorin der Aktion Rose Eickelberg sagte.

Der Erlös der rund vierwöchigen Auktion geht an den gemeinnützigen Verein Orchester des Wandels, der Klimaschutzprojekte unterstützt. Neben den Bremer Philharmonikern, die Gründungsmitglied sind, gehören zahlreiche Berufsorchester wie die Staatskapelle Berlin, das Staatsorchester Braunschweig, das Beethoven Orchester Bonn und das Frankfurter Opern- und Museumsorchester zum Orchester des Wandels. Da Konzerte zugunsten des Klimaschutzes wegen der Corona-Pandemie nicht möglich sind, kamen Musikerinnen und Musiker der Bremer Philharmoniker auf die Idee, Geld über eine Auktion einzunehmen. "Es gibt das erstmal nur in Bremen. Vielleicht steigen noch ein paar andere ein", sagte Eickelberg.

Mindestens 1000 Euro pro Jahr zahlt ein Orchester als Mitgliedsbeitrag und unterstützt damit Klimaschutzprojekte wie die Aufforstung des Regenwaldes auf Madagaskar, wo viele Klanghölzer wachsen, die für den Instrumentenbau nötig sind. Den Mitgliedsbeitrag für das Jahr 2020 wollten die Bremer Philharmoniker mit einem Konzert einspielen, doch das fiel wegen der Pandemie aus. Nun hoffen die Musiker, diese Summe über die Auktion einzunehmen. "Ich bin gespannt. Wir gehen da total offen rein", sagte Eickelberg. Die Angebote werden in Bremen und im Umkreis von rund 20 Kilometern organisiert, Termine können individuell vereinbart werden.

Neben dem Ziel, Geld für den Klimaschutz zu sammeln, soll die Aktion für Aufmerksamkeit sorgen. "Die Auktion ist für mich auch eine Möglichkeit, ein Lebenszeichen zu geben", so die Schlagzeugerin, die wie alle Mitglieder der Bremer Philharmoniker derzeit in Kurzarbeit ist. "Es ist nicht leicht, Kontakt untereinander zu halten mit einem so großen Ensemble", sagte sie. Um die Branche mache sie sich Sorgen. Niemand wisse, wann wieder Konzerte möglich sein werden.

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