Zürich. Von diesem Sonntag an gehört auch Zürich zum Kreis der “Tatort“-Städte. Der erste Fall des neuen Ermittlerinnen-Duos führt in die Zeit der Jugendrevolte in den 80er Jahren.

Bankenzentrum, Szene-Hotspot, Kulturmetropole: Zürich wird heute "Tatort"-Schauplatz. Die Stadt ist mit etwa 400.000 Einwohnern die größte des Landes.

Bevor Zürich vom Schweizer Fernsehen ausgewählt wurde, waren Bern (1990 bis 2002) und Luzern (2011 bis 2019) eidgenössische "Tatort"-Städte. Von 50 "Tatort"-Jahren war die Schweiz damit gut 20 Jahre mit eigenem Team dabei.

Das neue Team heißt Grandjean und Ott, gespielt von den Schauspielerinnen Anna Pieri Zuercher (als Juristin Isabelle Grandjean) und Carol Schuler (als Fallanalytikerin Tessa Ott).

Dem "Münchner Merkur" sagte Zuercher über ihre Figur: "Isabelle Grandjean kommt aus La Chaux-de-Fonds im Kanton Neuchâtel, ihre Muttersprache ist Französisch. Sie ist ein Profi, perfektionistisch und charmant." Schuler erläuterte: "Tessa Ott hat einen rebellischen Charakter und einen großen Gerechtigkeitssinn. Sie stammt aus einer wohlhabenden und einflussreichen Familie vom Zürichberg, aber sie stellt die Dekadenz, in der sie aufgewachsen ist, in Frage."

Die Figuren und das Konzept für den Zürcher "Tatort" sowie die Drehbücher zu den ersten beiden Fällen wurden von Stefan Brunner ("Freud", Serie von Netflix/ORF) und dem Romanautor Lorenz Langenegger ("Jahr ohne Winter") entwickelt. Die Autoren arbeiteten auch schon beim Luzerner "Tatort: Die Musik stirbt zuletzt" zusammen, der ohne Schnitt gedreht worden war.

Der erste Fall des neuen Ermittlerinnen-Duos heißt "Züri brännt" und führt ins Zürich der 80er Jahre, eine Zeit der Jugendrevolte. Gedreht wurde unter anderem auf dem Sechseläutenplatz vor der Oper.

Der zweite Fall, der im Frühjahr 2021 ausgestrahlt werden soll, trägt den Titel "Schoggiläbe" (was in etwa Schokoladenleben oder Schokoseite des Lebens bedeutet) und stellt die neuen Kommissarinnen vor einen Todesfall am Zürichberg, bei dem der Patron einer Schokoladenfabrik ermordet wurde. Regie führte in beiden Fällen die Schweizer Filmemacherin Viviane Andereggen ("Simon sagt auf Wiedersehen zu seiner Vorhaut").

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