London. Der britische Schriftsteller sagt von sich, er sei eigentlich ein Optimist. Derzeit blickt er aber voller Sorge in die Zukunft.

Der britische Bestsellerautor Ken Follett (71) sorgt sich um die Zukunft des Rechtsstaats.

"Ich fürchte, dass die Populisten leichtes Spiel haben. Ich bin oft sogar schockiert, wie einfach Menschen sich betrügen lassen", sagte er im Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Schauen Sie auf die amerikanische Politik. 40 Prozent denken immer noch, dass Donald Trump als Präsident gute Arbeit macht. Ich verstehe es einfach nicht."

Sein neuer Roman "Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit" zeige, "wie elendig die Situation sein kann, wenn man keinen Rechtsstaat hat", sagte Follett. "Ist es nicht faszinierend, dass wir den Rechtsstaat als etwas völlig Selbstverständliches ansehen? Und jetzt kommen Politiker wie in Polen oder auch Trump, und akzeptieren das einfach nicht mehr."

Follett sagte, er sei sehr besorgt über die Zukunft. "Das, was bislang immer als klare Regeln galt, wird mehr und mehr infrage gestellt. Und denken Sie an den Klimawandel, wo wir momentan komplett versagen und eine Menge Zeit verschwenden. Eigentlich bin ich ein Optimist. Aber momentan nicht, wenn ich an die Zukunft unseres Planeten denke."

Ken Follett erzielte vor 30 Jahren mit dem historischen Roman "Die Säulen der Erde" über den Bau einer Kathedrale in dem fiktiven Ort Kingsbridge einen großen Erfolg. Sein neues Buch spielt etwa 140 Jahre früher.

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