Los Angeles/Berlin. Der neue “James Bond“-Film ist bereits auf November verlegt. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus sollen aber auch andere Blockbuster später anlaufen. Für die deutschen Kinos keine leichte Situation.

Mehrere Filme kommen wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus später ins Kino als geplant. Die Starttermine für den Actionfilm "Fast & Furious 9", den Superheldenfilm "The New Mutants" und den Familienfilm "Mulan" werden verschoben. Die Neuauflage des Zeichentrickmärchens von 1998 sollte eigentlich am 26. März in Deutschland anlaufen.

In der rund 200 Millionen Dollar teuren Produktion spielt die chinesische Schauspielerin Liu Yifei die Hauptrolle. Sie suchten aktuell nach neuen Startterminen, teilte Disney am Freitag mit.

Die neuseeländische "Mulan"-Regisseurin Niki Caro schrieb auf Instagram, dass sie es kaum erwarten könne, die Geschichte der jungen Heldin weltweit vorzustellen. Sie hoffe, dass der kämpferische Geist der Figur die Helfer beim Einsatz in der Corona-Krise inspiriere.

Verschoben wird auch der Start des Actionfilms "Fast & Furious 9". Es sei klar geworden, dass nicht alle Fans auf der Welt die Möglichkeit hätten, den Film im Mai zu sehen, schrieben die Universal Studios in einem Statement unter anderem bei Facebook. Der weltweite Kinostart soll demnach auf Mai 2021 verlegt werden.

Die Premiere des neuen James-Bond-Films war bereits auf November 2020 verlegt worden. Auch der Familienfilm "Peter Hase 2" und das Porträt "Jean Seberg - Against All Enemies" mit Kirsten Stewart kommen später auf die Kinoleinwand. Später anlaufen soll auch Christian Petzolds neuer Film "Undine". Grund ist auch hier die Ausbreitung von Sars-CoV-2. Der Kinostart wird von Ende März auf Juni verschoben, wie der Verleih am Freitag mitteilte.

Die Covid-19-Pandemie hat unter anderem den wichtigen asiatischen Filmmarkt lahmgelegt. In Italien sind Kinos landesweit geschlossen. Auch deutsche Kinobetreiber sehen sich unter Druck, weil mehrere Filmstarts abgesagt werden und vereinzelt Kinos schließen mussten.

"Wir hoffen, dass die Leute auch weiterhin ins Kino gehen", sagte Christine Berg vom Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF Kino). Die Kinos hätten sich bereits mit unterschiedlichen Maßnahmen auf die Situation eingestellt. Einige Häuser würden beispielsweise den Online-Kartenverkauf empfehlen und insgesamt weniger Tickets verkaufen, damit mehr Platz im Saal sei.

Im Moment liefen tolle Filme im Kino, aber es kämen weniger große Filme nach. In Halle und Kassel hätten Kinos auf Anordnung der Behörden auch schließen müssen. Sollten Kinos am Ende flächendeckend Schließungen drohen, würde das ihren Angaben zufolge Verluste von 17 Millionen Euro pro Woche bedeuten. Der Verlust müsse dann aufgefangen werden. "Da brauchen wir den Staat", sagte Berg.