Berlin. In der Corona-Pandemie bleiben Nagelstudios geschlossen. Hier erfahren Sie, wie Sie Gelnägel und andere Kunstnägel zuhause pflegen.

Mit dem Herunterfahren des öffentlichen Lebens in der Corona-Pandemie wurden in Deutschland auch Nagelstudios und Kosmetiksalons geschlossen. Für die Geschäftsinhaberinnen entsteht dadurch großer wirtschaftlicher Schaden. Aber auch manche Kunden haben jetzt ein Problem – wenn sie falsche Fingernägel haben.

Alle zwei bis vier Wochen sollten solche Gelnägel aufgefüllt werden, weil sie mit dem Naturnagel herauswachsen und sich teilweise ablösen können. Das Gleiche gilt für Nägel, die mit Acryl oder Shellac behandelt sind und nach längerer Wartezeit unschön werden. Das notwendige Equipment für eine professionelle Behandlung - die richtigen Feilen, Nagelprodukte oder eine UV-Lampe zum Aushärten - haben die wenigsten Menschen selber zuhause.

Die nagelstudiofreie Zeit ist für Kundinnen allerdings kein Drama, sagt der Nageldesigner und Trainer für Beauty- und Nagelstylistinnen Frank Schäberle unserer Redaktion. Wenn man gar nichts tue, wäre das Schlimmste, das passieren könne, ein Nagelabbruch, so Schäberle. „Das Gel wächst raus und es kann eine Art Hebelwirkung entstehen, weil der Naturnagel hinten nicht mehr verstärkt ist“, erklärt Schäberle. „Die oberste Regel wäre also kurz feilen.“

Doch was sollte man beachten, um auch ohne Nagelstudio zuhause weiterhin schöne Nägel zu haben? Wir erklären Ihnen, wie Sie Kunstnägel in der Corona-Krise auch ohne Nagelstudio pflegen und gesund halten. Übrigens: Auch Friseure haben aufgrund der Corona-Krise momentan geschlossen. Doch eine Wiedereröffnung der Salons ist in Sicht. Wie Sie, bis es soweit ist, Ihre Haare zuhause schneiden, lesen Sie in unserer Friseur-Kolumne.

Gelnägel zuhause pflegen: Grundsätzliche Tipps

Die allgemeine Pflege von Gelnägeln und naturbelassenen Fingernägeln ist Schäberle zufolge auch außerhalb der Corona-Pandemie wichtig. Er empfiehlt etwa eine Handcreme und ein Nagelöl. Pflege bedeute zudem, die Nägel regelmäßig zu kürzen, so der Nageldesigner, der zu dem Thema auch ein YouTube-Video aufgenommen hat. Immerhin würden sie pro Woche mindestens einen Millimeter wachsen.

Abseits der Pflege sei aber auch die Reinigung wichtig, sagt Schäberle. „Generell ist es gut, die Nägel täglich mit Seife und einer kleinen Nagelbürste von unten sauber zu machen“, erklärt er. So könnten Bakterien und Essensreste entfernt werden – auch bei Naturnägeln.

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Die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) des Robert Koch-Instituts empfiehlt für die hygienische Händedesinfektion in Gesundheitsreinrichtungen ebenfalls kurze Fingernägel. Dort heißt es auch, die Bakteriendichte sei auf künstlichen Nägeln höher als auf natürlichen.

Gelnägel zuhause kürzen: Niemals schneiden oder knipsen

Um Gel- und andere Kunstnägel zu kürzen, dürften auf keinen Fall Nagelknipser oder -scheren verwendet werden, sagt Schäberle: „Der Kunststoff ist härter als der Naturnagel, und wenn man ihn abknipsen oder schneiden würde, könnte er brechen.“

Am besten sei es, Sandpapierfeilen zu benutzen. Diese könne man Schäberle zufolge in der Drogiere kaufen oder während der Corona-Krise sogar in manchen Regionen von Nagelstudios liefern lassen, die solche Dienste kurzfristig anbieten. „Metall- oder Glasfeilen sind nicht geeignet, weil nichts runtergeht“, erklärt der Nageldesigner.

Was, wenn die Gelschicht auf dem Nagel nach dem Abfeilen sehr dick wirkt? Auch die Kunststoffschicht sei abfeilbar, sagt Schäberle. Allerdings sollten hierfür eine feinere Feile oder ein Buffer verwendet werden – Schleifblöcke, die auch Nagelstudios nutzen. „Man sollte aber vorsichtig sein und nicht zu viel abfeilen“, sagt Schäberle. „Wenn die Nägel nicht zu dick sind, dann würde ich es lassen.“

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    „Über künstliche Fingernägel kann man immer Nagellack auftragen“, sagt Schäberle. „Das hält sogar unglaublich gut, weil der Lack von den harten Kunstnägeln nicht abplatzt.“ Bei einem massiven Übergang könne man zudem mit glitzernden oder schillernden Nagellacken kaschieren.

    Für die Profis im Nagelstudio sei es ohnehin am einfachsten, wenn die Kundin möglichst wenig am Nagel verändere, erklärt Schäberle. Vom Online-Kauf teurer Nagelsets rät er für die Überbrückungszeit ab. Und tatsächlich dürfte letztere zumindest für die Nägel einfacher werden als zunächst gedacht – mit ein paar einfachen Tipps.

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    (reba)