Berlin. Psychische Erkrankungen sorgen immer häufiger für Arbeitsausfälle. In zehn Jahren stiegen die Krankschreibungen um knapp 80 Prozent an.

  • Psychische Erkrankungen sorgen immer häufiger für Arbeitsausfälle
  • In zehn Jahren stiegen die Krankschreibungen um knapp 80 Prozent an

Einer neuen Untersuchung zufolge fallen Arbeitnehmer im Job immer häufiger und auch länger aufgrund psychischer Erkrankungen aus. Die Krankschreibungen wegen psychischer Probleme stiegen in den vergangenen zehn Jahren um 79,3 Prozent an, teilte der AOK-Bundesverband am Donnerstag in Berlin mit. Die dadurch verursachten Ausfallzeiten am Arbeitsplatz liegen mit 25,7 Tagen je Fall doppelt so hoch wie der Durchschnitt bei allen anderen Krankheitsbildern (11,7 Tage).

Dabei stieg sowohl die Zahl der psychisch Erkrankten insgesamt als auch die Ausfallzeit je Patient. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer (53,4 Prozent) fühlt sich durch ein kritisches Lebensereignis wie schwere Erkrankungen in der Familie oder belastende Konflikte im privaten Umfeld in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Jeder Dritte (34,1 Prozent) meldet sich aufgrund eines kritischen Lebensereignisses häufiger krank.

Krankenstand bei allen Versicherten angestiegen

Während der Krankenstand nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei allen 71 Millionen gesetzlich Versicherten im vergangenen Jahr angestiegen ist, blieb er bei den AOK-Versicherten mit 5,3 Prozent auf demselben Niveau wie im Vorjahr. Damit hat jeder Beschäftigte im Durchschnitt 19,4 Tage aufgrund einer ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung im Betrieb gefehlt.

Für ihren „Fehlzeiten-Report 2017“ befragte das Wissenschaftliche Institut der AOK 2000 Beschäftigte unter anderem zu den Auswirkungen psychischer Belastungen auf ihre Arbeitsfähigkeit. (dpa/epd)