Wolfsburg. Die Innenverteidigerin verschiebt Start in die Trainerkarriere um ein Jahr und spielt weiter für die Bundesliga-Fußballerinnen des VfL.

Der Umbruch in diesem Sommer wird groß sein bei den Fußballerinnen des VfL Wolfsburg: Mit Dominique Janssen geht eine Co-Kapitänin zurück nach England, mit Lena Oberdorf zieht ein Mittelfeld-Ass seine Ausstiegsklausel und verstärkt den direkten Konkurrenten FC Bayern München. Und auch Weltklasse-Stürmerin Ewa Pajor steht vor dem Absprung. Auch die polnische Toptorjägerin wird ein Jahr vor Vertragsende den Klub aufgrund einer Klausel verlassen. Alle Säulen brechen den VfLerinnen aber nicht weg: Marina Hegering hat jetzt entschieden, den zweiten Teil ihres VfL-Vertrags, der einen Einstieg in die Trainerlaufbahn vorsieht, nach hinten zu schieben. Die 33 Jahre alte Nationalverteidigerin will auch in der kommenden Saison für die Wölfinnen auf dem Platz stehen.

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Für vier Jahre hatte sie 2022 einen zweigeteilten Vertrag in Wolfsburg unterschrieben: zunächst zwei Jahre als Spielerin, dann sollte sie in einer noch nicht genauer definierten Position im Klub als Trainerin einsteigen. Doch diese Karriere nach der Karriere schiebt die aktuell an der Wade verletzte Innenverteidigerin nun nach hinten. Ob sich dadurch das gesamte Arbeitspapier ausdehnt und Hegering im Anschluss weiterhin für zwei Jahre als Trainerin gebunden ist, ließ der Klub in seiner Mitteilung offen.

Kellermann lobt Hegering: Eine absolute Führungspersönlichkeit

Angesichts der gewichtigen Abgänge dürften sie beim VfL froh sein, dass Hegering zunächst bis 2025 weitermacht. „Marina hat als international erfahrene und verlässliche Defensivspielerin eine große Präsenz auf dem Platz. Sie ist eine absolute Führungspersönlichkeit, die mit ihrer professionellen Einstellung insbesondere für die jüngeren Spielerinnen in unserem Kader eine Vorbildrolle einnimmt“, so Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball im Klub.

Marina Hegering (links) soll auf dem Platz weiter eine Vorbildfunktion für die jüngeren Spielerinnen einnehmen.
Marina Hegering (links) soll auf dem Platz weiter eine Vorbildfunktion für die jüngeren Spielerinnen einnehmen. © regios24 | Darius Simka

Mit den Nationalspielerinnen Hegering sowie Kathrin Hendrich ist die VfL-Innenverteidigung in der kommenden Saison weiterhin stark besetzt. Camilla Küver (20), die im vergangenen Jahr von Eintracht Frankfurt kam, soll mehr und mehr reinwachsen. Im Sommer kommt mit der niederländischen Nationalspielerin Caitlin Dijkstra (25) eine weitere Innenverteidigerin von Twente Enschede. Hegering sagt: „Jetzt freue ich mich darauf, in der neuen Saison mit dem Team weiter an unseren Zielen zu arbeiten. Mir ist wichtig, meine Erfahrung an andere weiterzugeben. Gleichzeitig nehme ich alles, was kommt, auch selbst als Erfahrungsschatz für die Zukunft mit.“

Vielleicht nur Zufall, aber ein interessanter Randaspekt: In der Regel geht‘s in den VfL-Mitteilungen zu Neuzugängen und Vertragsverlängerungen - zuletzt bei Joelle Wedemeyer - nicht nur allgemein um Ziele, sondern konkreter um Erfolge und Titel. Dass das fehlt, könnte damit zusammenhängen, dass die VfLerinnen angesichts der schwerwiegenden Abgänge erst einmal kleinere Brötchen backen. In diesem Jahr haben sie im DFB-Pokalfinale (9. Mai, 16 Uhr) in Köln die Chance, ihre Titelserie von neun Pokalsiegen in Folge auszubauen. Seit 2013 holte das Team mindestens einen Titel pro Jahr. Die Meisterschaft ist nach der Niederlage im Topspiel gegen den FC Bayern (0:4) allerdings nahezu unerreichbar.