Wolfsburg. Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg empfangen in der Bundesliga am Montag RB. Lena Oberdorf ist wieder dabei.

Es wird das vermeintlich einfachste Spiel für die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg in diesem März. Am Montagabend (19.30 Uhr, live bei Sport1) ist Aufsteiger RB Leipzig zu Gast im AOK-Stadion. Leicht wird die Partie aber nur auf den ersten Blick, denn der Neuling ist inzwischen im deutschen Oberhaus angekommen. VfL-Coach Tommy Stroot hat ohnehin keine Sorge, dass seine Mannschaft gerade einen Gegner unterschätzen wird, ganz unabhängig davon, dass sich die Personalsituation wieder etwas verbessern könnte.

Besserung in Sicht, aber: Ewa Pajor fehlt den Wölfinnen weiterhin mit Knieproblemen

Denn Nationalspielerin Lena Oberdorf, die den Klub per Ausstiegsklausel im Sommer Richtung FC Bayern verlassen wird, ist wieder fit. Die 22-Jährige war vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale bei der TSG Hoffenheim (3:0) kurzfristig mit Magen-Darm-Problemen ausgefallen. Stroot sagte am Freitagvormittag: „Sie wird am Wochenende ganz normal mit uns trainieren.“

Auf Ewa Pajor (rechts) muss der VfL im Bundesliga-Heimspiel am Montag noch verzichten.
Auf Ewa Pajor (rechts) muss der VfL im Bundesliga-Heimspiel am Montag noch verzichten. © regios24 | Sebastian Priebe

Noch nicht wieder fit ist dagegen Ewa Pajor. Bei der besten Torjägerin der laufenden Bundesliga-Saison hatte sich beim Warmmachen in Hoffenheim das Knie gemeldet. Und da gibt‘s bei der polnischen Nationalstürmerin eine Vorgeschichte: Zwei Mal (2020 und 2021) hatte sich die 27-Jährige einer Knie-OP unterziehen müssen, war monatelang ausgefallen. Aber, so Wolfsburgs Trainer: „Es gibt keine strukturellen Schäden, was erst mal positiv ist. Wir werden jetzt die Irritation aus dem Knie rausarbeiten. Ewa läuft schon wieder wesentlich runder als in den vergangenen Tagen.“ Womöglich schon im Liga-Auswärtsspiel in Hoffenheim (Freitag, 15. März, 18.30 Uhr), spätestens aber beim Liga-Hit gegen Meister München (Samstag, 23. März, 17.45 Uhr in der VW-Arena) soll Pajor wieder dabei sein. Zum Abschluss dieses vorentscheidenden Monats gibt‘s noch das DFB-Pokal-Halbfinale gegen die SGS Essen im AOK-Stadion (30./31. März).

Aufsteiger RB Leipzig ist in der Bundesliga angekommen

Doch erst einmal ohne seine Top-Torjägerin muss der VfL die Hürde Leipzig meistern. Der Neuling, den der frühere VfL-II-Trainer Saban Uzun trainiert, hat aus den vergangenen drei Spielen sieben Punkte geholt. Unter anderem Eintracht Frankfurt mit 2:1 besiegt. Besonders auffällig zeigte sich Angreiferin Vanessa Fudalla, die fünf Tore zu dieser Ungeschlagen-Serie beisteuerte. Stroot überrascht es nicht, dass sich RB nach schwacher Hinrunde gefangen hat: „Das ist keine Mannschaft, die gegen den Abstieg kämpfen muss, sondern auch in die obere Tabellenhälfte kann. Wenn man sieht, wo und wie sie die Punkte in der Hinserie verloren haben, dann könnten sie auch im direkten Umfeld von Werder Bremen oder dem SC Freiburg stehen. Ich habe weiter großen Respekt vor dem Team. Es hat eine wahnsinnige Qualität.“

Wolfsburg-Trainer Tommy Stroot hat großen Respekt vor RB Leipzig, sieht bei seiner Mannschaft allerdings gleichzeitig „eine große Gewinnermentalität“.
Wolfsburg-Trainer Tommy Stroot hat großen Respekt vor RB Leipzig, sieht bei seiner Mannschaft allerdings gleichzeitig „eine große Gewinnermentalität“. © regios24 | Sebastian Priebe

Des Leipziger Ausrufezeichen gegen Frankfurt hätte es gar nicht bedurft. Der VfL-Trainer ist überzeugt, dass seine Elf den Aufsteiger nicht unterschätzen wird. Stroot sagt: „Ich habe nicht das Gefühl, dass ich die Mannschaft künstlich pushen muss. Ich habe eine Gruppe, bei der ich spüre, dass sie extrem zielgerichtet und mit einer großen Gewinnermentalität unterwegs ist. Alle wissen, dass wir in der Lage sein müssen, Spiele zu gewinnen.“

Drittes Montagsspiel seit Dezember: Tommy Stroot sieht‘s mit gemischten Gefühlen

Der Klub rechnet für das Leipzig-Spiel mit 2600 Fans im AOK-Stadion. Dass die Wölfinnen zum dritten Mal innerhalb von sechs Bundesliga-Spielen an einem Montag angesetzt wurden, sieht der 35-Jährige allerdings mit gemischten Gefühlen. Einerseits, so sagt er, „freue ich mich immer, wenn das Flutlicht angeht und der Rahmen ein besonderer ist.“ Auf der anderen Seite sieht er auch die Zuschauer, meint: „In der Häufigkeit ist das auch für unsere Fans ein Thema, und ich verstehe, wenn sie da ins Strugglen kommen. Das ist eine Seite, die ich auch nicht vergessen möchte.“