Wolfsburg. Nur eine Woche nach dem Vorverkaufsstart für das Spitzenspiel in der Frauenfußball-Bundesliga knackt der VfL die erste Marke.

Es ist erneut das Spiel der Spiele in der Frauenfußball-Bundesliga, wenn am 23. März (17.45 Uhr) der VfL Wolfsburg und der FC Bayern München in der Volkswagen-Arena aufeinandertreffen. Die Müncherinnen führen die Tabelle aktuell mit einem Punkt Vorsprung auf die Wölfinnen an, das Spitzenspiel ist die Möglichkeit, die Bayern von der Tabellenspitze zu verdrängen. Und der Vorverkauf ist beim VfL richtig stark angelaufen: Bereits nach einer Woche sind 10.000 Tickets weg, auf der Haupttribüne sind laut Klubangaben nur noch wenige Plätze verfügbar. Es gibt schließlich noch einen weiteren Grund, warum es sich dieses Jahr besonders lohnt, beim deutschen Frauenfußball-Gipfel dabei zu sein.

Vor Bayern-Wechsel: Lena Oberdorf wird besonders im Blickpunkt stehen

Denn den Fall, dass eine Noch-Wolfsburgerin auf ihren künftigen Arbeitgeber in München trifft, hat es so noch nicht gegeben. In der vergangenen Woche machten beide Klubs offiziell, dass VfL-Nationalspielerin Lena Oberdorf vom einen deutschen Spitzenklub zum anderen wechseln wird. Vision der Bayern, persönliche Weiterentwicklung nannte die 22-Jährige als Gründe dafür, dass sie in Wolfsburg ihre Ausstiegsklausel aus dem bis 2025 gültigen Vertrag zog. Der Meister überweist im Gegenzug rund 450.000 Euro zum VfL.

Lena Oberdorf wechselt im Sommer vom VfL zum FC Bayern.
Lena Oberdorf wechselt im Sommer vom VfL zum FC Bayern. © Sport | Sebastian Priebe

Bis zum Sommer, so Oberdorf, „werde ich für den VfL Wolfsburg weiterhin alles geben“. Sie ist für die Grün-Weißen eine extrem zentrale Spielerin, die sich zudem seit Jahresbeginn leistungstechnisch wieder gefangen hat. Der VfL braucht eine gute Leistung seiner Topspielerin gegen deren künftigen Klub. Im Hinspiel hatte sie bei der 1:2-Niederlage der Wölfinnen zudem das einzige VfL-Tor erzielt. Durchaus möglich, dass es noch ein weiteres Duell gibt, wenn beide Teams sich im Viertelfinale des DFB-Pokals durchsetzen sollten.

Letzter Bayern-Sieg in Wolfsburg gelang im Herbst 2008

Es gibt also genügend Gründe, sich das zweite Arena-Spiel der Wolfsburgerinnen - im ersten des Jahres siegten sie vor 8867 Zuschauern mit 3:0 gegen Eintracht Frankfurt - nicht entgehen zu lassen. Tickets gibt‘s beispielsweise im Online-Shop des VfL oder am Fanhaus an der Arena. Sitzplätze kosten 17 Euro (ermäßigt 12 Euro), Stehplätze 11 Euro (ermäßigt acht). Zum bisher letzten Heimspiel gegen den FC Bayern (2:1 im Oktober 2022) kamen 21.287 Fans, der Bestwert für ein Frauenfußball-Spiel in Wolfsburg liegt bei 22.617, die im Champions-League-Halbfinale 2023 gegen den FC Arsenal (2:2) kamen.

VfL-Trainer Tommy Stroot schwärmte nach dem Bayern-Sieg damals: „In der Atmosphäre mit über 20.000 Leuten war es eine richtig runde Sache für den Frauenfußball. Ich hoffe, dass es noch mehr Leute ins Stadion lockt. Die Atmosphäre und das Publikum sind einzigartig, es herrscht im Frauenfußball eine ganz besondere Stimmung.“ Hinzu kommt: In Wolfsburg hat der VfL gegen die Bayern seit dem Herbst 2008 (1:5) nicht mehr verloren. Der Wolfsburg-Coach hätte auch jetzt nichts dagegen, wenn die Fans den VfL zum nächsten Sieg im Spitzenspiel anfeuern...