Wolfsburg. Große Enttäuschung: Grizzlys Wolfsburg können Viertelfinal-Aus in der DEL nicht verhindern, verlieren auch Spiel 4 in München mit 1:2.

Die Erwartungen waren groß, nun ist die Enttäuschung riesig. Warum sie sich so sang- und klanglos aus den Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga verabschiedeten, werden die Grizzlys Wolfsburg wohl erst einmal für sich herausfinden müssen im viel zu früh gekommenen Urlaub. Auch am Sonntag in Viertelfinal-Spiel 4 reichte es trotz eines konzentrierten und disziplinierten Auftritts nicht zum Sieg gegen RB München. Der amtierende Meister machte mit einem 2:1 (0:0, 1:1, 1:0) den Sweep perfekt und zog dank des leicht errungenen 4:0-Serien-Erfolgs als zweites Team nach Bremerhaven ins Halbfinale ein.

Der letzte Sieg ist immer der schwerste, besagt eine alte Eishockey-Weisheit. Die bewahrheitete sich diesmal wieder. Viel zu spät erst fanden die Grizzlys ihr Rezept gegen RB. Das Tor von Gerrit Fauser zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung langte aber nicht . Die Münchner drehten durch Treffer von Veit Oswald und Filip Varejcka das Match noch.

Grizzlys Wolfsburg müssen wieder umstellen

Trainer Mike Stewart war gezwungen, zwei Umstellungen vorzunehmen. Weil Verteidiger Ryan O‘Connor offenbar wegen einer Verletzung aus Spiel 3 (Endstand 3:4) passen musste, nominierte er erstmals seit dem 44. Spieltag wieder Routinier Armin Wurm. Der hatte zuletzt bei einem 2:0-Heimsieg über München auf dem Eis gestanden – ein gutes Omen eigentlich. Den freien Ausländerplatz übernahm Center Jean-Christophe Beaudin. Dafür musste mit Laurin Braun ein deutscher Ü23-Akteur aus dem Kader gestrichen werden.

In Drittel 1 hatten die Gastgeber ein optisches Übergewicht, aber die Grizzlys mehr Torschüsse (8:5). Die größten Chancen entschärfte jedoch Hannibal Weitzmann, der im Tor erneut den Vorzug vor Dustin Strahlmeier erhalten hatte und gegen Münchens Veit Oswald (7. Minute) und Maxi Kastner (20.) im letzten Moment klärte.

Zu viele Strafen für die Grizzlys Wolfsburg

In Drittel 2 zeigte Weitzmann drei weitere Glanzparaden (21. und zweimal 37.). Zwischendurch lag der Puck mal im Münchner Kasten, aber der Videobeweis belegte, dass ihn Luis Schinko mit einer unerlaubten Kickbewegung mit dem Schlittschuh über die Linie befördert hatte (26.). Mit drei Strafen machten sich die Grizzlys das Leben selbst schwer. Eine nutzte Fauser in Unterzahl mit einer tollen Puckeroberung und dem Konter zum Wolfsburger 1:0 (37.). Fast hätten die Gäste nur Sekunden später durch White den zweiten Shorthander hinterhergeliefert. Hinausstelluing Nummer 3 war dann die eine zu viel. Bei angezeigter Strafe und mit dem Extra-Angreifer glich Oswald zum 1:1 (40.) aus.

In Drittel 3 übernahm RB erstmals richtig das Kommando. Bei Patrick Hagers Alleingang (41.) hatte Weitzmann die Schoner rechtzeitig zusammen. Erst als Münchens Stürmer mit dem Schlittschuh die Beinschienen des Torwarts öffnete, trudelte der Puck ins Tor. Nach dem Videobeweis blieben die Referees bei ihrer Entscheidung, den Treffer nicht zu geben – Torwartbehinderung. Den nächsten gab es dann leider wieder im Wolfsburger Gehäuse, und der zählte. Wurm und Björn Krupp ließen Varejcka völlig außer Acht im Slot – 2:1 für München (46.). Das Ergebnis brachten die Münchner routiniert über die Zeit. Auch der Extra-Angreifer statt des Torwarts in den beiden Schlussminuten änderte daran nichts mehr. Für die Grizzlys ist die Saison 2023/24 Geschichte.

Spiel kompakt:

RB München: Niederberger – Blum, Abeltshauser; Lancaster, Johansson; Almquist, MacWilliam; Daubner – Parkes, Street, Krämmer; Oswald, DeSousa, Ehliz; Ortega, Hager, Kastner; Eisenschmid, Heigl, Varejcka.

Grizzlys Wolfsburg: Weitzmann – Ramage, Pfohl; Wurm, Zajac; Martinovic, Krupp – Machacek, Miele, White; Mueller, Beaudin, Archibald; Wilkie, Feser, Schinko; Dumont, Fauser, Chrobot; Kneisler.

Tore: 0:1 (36:27) Fauser (4:5), 1:1 (39:26) Oswald (Hager, DeSousa/bei angezeigter Strafe), 2:1 (45:13) Varejcka (Daubner).

Strafen: München 4 Minuten, Wolfsburg 8 Minuten.

Schiedsrichter: Martin Frano und Christopher Schadewaldt.

Zuschauer: 5728 (ausverkauft).

Personal: Den Grizzlys fehlten die verletzten Verteidiger Ryan Button (Saisonaus nach OP), Janik Möser und Ryan O‘Connor (beide Ausfallgrund nicht kommuniziert). Überzählig waren Ü23-Stürmer Laurin Braun und U23-Angreifer Timo Ruckdäschel.