Wolfsburg. Bei der Wolfsburger Konferenz ging es um Zuverlässigkeit der Züge und Geld vom Bund.

Die Deutsche Bahn gerät insbesondere wegen der flächendeckenden Zugausfälle nach dem Sturm „Xavier“ und schlechten Krisenmanagements unter zunehmenden Druck der Länder-Verkehrsminister.

Bei der Verkehrsministerkonferenz von Bund und Ländern in Wolfsburg forderten Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) und Schleswig-Holsteins Verkehrs-Staatssekretär Thilo Rohlfs von der Bahn konkrete Pläne zur Verbesserung der Lage.

„Die Schiene muss sturmfest und wetterfest sein.“
„Die Schiene muss sturmfest und wetterfest sein.“ © Olaf Lies (SPD), Wirtschafts- und Verkehrsminister in Niedersachsen

„Wir haben in den letzten Wochen erlebt, was es heißt, wenn intelligente Vernetzung nicht funktioniert und der Kunde nicht informiert ist“, sagte Lies bei der Abschluss-Pressekonferenz in der Wolfsburger Autostadt. „Die Schiene muss sturmfest und wetterfest sein“, forderte Lies. Bund und Bahn müssten einen Maßnahmenplan vorlegen, wie Zuverlässigkeit und Sicherheit der Schiene gewährleistet werden sollten. Bereits unmittelbar nach dem Oktober-Sturm hatte Lies von der Bahn einen besseren Rückschnitt von Bäumen an Bahnstrecken gefordert, damit Sturmschäden nicht zu langen Streckenblockaden führten.

„Der Kunde würde auch gerne wissen, wenn er in der Schlange mit 200 weiteren Kunden steht, ob er in einem Tag weiterfahren kann oder in einer Stunde oder welche Möglichkeiten da sind“, sagte Lies weiter. Der SPD-

Politiker sprach von einem „Manko an Zuverlässigkeit“ bei der Bahn. Das dürfe so nicht mehr auftreten.

„Von der Straße auf die Schiene ist unser gemeinsames Ziel“, sagte Schleswig-Holsteins Vertreter Rohlfs. Bereits mittelstarke Herbststürme führten aber offenbar dazu, dass praktisch flächendeckend der Bahnverkehr ausfalle. „Das Krisenmanagement muss deutlich professioneller werden“, betonte Rohlfs weiter. Die Verkehrsministerkonferenz habe daher einen Bericht dazu angefordert. Lies warnte, dass das Ansehen der Bahn Schaden nehme.

Der Bund soll außerdem in den kommenden zehn Jahren jeweils 5 Milliarden Euro für ein „Nationales Investitionsprogramm Mobilität“ bereitstellen. Damit sollen unter anderem „öffentliche Fahrzeugflotten“ wie etwa Busse auf schadstoffarme Fahrzeuge umgestellt werden.

Lies zeigte sich in Wolfsburg optimistisch, dass in niedersächsischen Städten Fahrverbote angesichts solcher Anstrengungen nicht kommen würden. Die Deutsche Umwelthilfe dagegen will in der Landeshauptstadt Hannover „saubere Luft“ einklagen. Als „wirksame Maßnahme“ dafür sieht die Umwelthilfe Fahrverbote für „schmutzige Diesel“. „Fahrverbote und Blaue Plakette lehnen wir ab“, sagte Lies.