Braunschweig. In unserer Region haben sich seit Januar rund 120 mal Betrüger als Beamte ausgegeben.

Vorsicht, wenn Polizisten anrufen, vor Einbrüchen warnen und konkret nach Schmuck und Bargeld fragen – das könnte eine Betrugsmasche sein: Das Landeskriminalamt (LKA) warnt, dass sich immer häufiger Betrüger als Polizisten ausgeben, um vor allem ältere Menschen auszuplündern. Auch in unserer Region haben solche Versuche zugenommen. Nach Angaben der Polizeidirektion Braunschweig gaben sich seit Anfang des Jahres schon rund 120 mal Täter als Polizeibeamte aus, um an das Vermögen der Opfer zu gelangen.

„Wir beobachten, dass sich die Fälle häufen“, sagt LKA-Sprecherin Stephanie Weiß. Opfer seien meist Senioren. Dabei gehen die Trickbetrüger nach einem ähnlichen Muster vor: Sie tauchen zum Teil mit gefälschten Dienstausweisen persönlich an der Tür auf und geben an, sich die Wohnung ansehen zu wollen, um etwas für den Einbruchschutz zu tun. Oder sie rufen an und geben sich am Telefon als Polizeibeamte aus. Sie erzählen, dass es vermehrt Einbrüche in der Umgebung gebe oder gegeben hat und fragen nach Schmuck oder Bargeld, das möglicherweise Zuhause verwahrt wird. Dann bietet der Anrufer an, die Wertgegenstände sicher bei der Polizei zu verwahren. Ein falscher Polizist nimmt die Wertgegenstände an der Haustür entgegen. „Ebenso wird in einem solchen Gespräch häufig nach persönlichen Bankdaten gefragt“, sagt Rainer Raschke, Sprecher der Polizeidirektion Braunschweig.

In vielen Fällen manipulierten die Täter die eigene Rufnummer so, dass bei den Angerufenen im Display des Telefons die Nummer einer Polizeidienststelle oder der Notruf „110“ erscheint, sagt LKA-Sprecherin Weiß. Die Betrüger gehen auch mit anderen Methoden vor, aber die Polizei will keine Details oder Varianten nennen, um Trittbrettfahrer nicht zur Nachahmung zu ermuntern.

Die Täter sind in ganz Niedersachsen aktiv. „Brennpunkte gibt es nicht, Bürger auf dem Land können ebenso Opfer dieser Betrüger werden wie Menschen in der Stadt“, sagt Raschke. Er rät: Machen Sie am Telefon keine Angaben zu Ihren Vermögensverhältnissen, Kontoverbindungen oder anderen persönlichen Daten. „Polizeibeamte stellen diese Fragen nie am Telefon oder rufen unter der Notrufnummer 110 an.“

Das Landeskriminalamt Niedersachsen klärt in einem Video-Podcast über die Masche der Trickbetrüger auf.