Wolfsburg. Experten sprachen in Wolfsburg über Wege aus der Krise.

Welche Strategien können dazu führen, den steigenden Bedarf an Pflegefachkräften abzudecken? Diese Frage stand am Mittwoch im Mittelpunkt der Fachtagung „Fachkräftemangel in der Pflege – gibt es Wege aus der Krise?“ in der Ostfalia-Hochschule in Wolfsburg, zu der rund 250 Studenten gekommen waren, um sich die Vorträge von Vertretern aus Politik, Fachverbänden und Arbeitgebern anzuhören.

Niedersachsen braucht nach Angaben des niedersächsischen Sozialministeriums bis 2020 rund 25.000 zusätzliche Fachkräfte. Wo die herkommen sollen, weiß niemand so genau. „Eine einheitliche Bezahlung könnte die Pflegeberufe attraktiver machen. Derzeit machen viele Anbieter auf Kosten der Löhne Gewinne“, sagte Helge Johr vom Diakonischen Werk in Niedersachsen während der Tagung. In Niedersachsen sind die meisten der über 105 000 Altenpflege-Beschäftigten bei privaten, gewinnorientierten Arbeitgebern beschäftigt. Somit gilt für die meisten kein Tarifvertrag.

Zudem beklagen viele Altenpfleger eine hohe Arbeitsbelastung. „Die Personalschlüssel stimmen nicht“, sagte Bernd Tews, Geschäftsführer des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste. „In Niedersachsen sind in einem Pflegeheim mit 100 Betten 33 Mitarbeiter beschäftigt, in Bayern bei derselben Größe 42“, sagte Tews. Er sprach sich für ein wissenschaftlich fundiertes bundesweit einheitliches Personalbemessungssystem aus.

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