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Es gibt immer mehr pflegebedürftige Menschen, aber nicht genügend Fachkräfte, die im Krankenhaus, im Heim oder in der ambulanten Versorgung die psychisch und physisch anspruchsvollen Pflegetätigkeiten verrichten. 2012 hat die Bundesregierung mit den Bundesländern vereinbart, dass die Zahl der Ausbildungsplätze im Bereich der Altenpflege bis 2015 deutlich erhöht wird. Das führte dazu, dass die Zahl der Schüler in der Altenpflege angestiegen ist. Doch diese Fachkräfte müssen auch bleiben. Laut der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege liegt die Verweildauer in der Altenpflege im Schnitt bei nur 8,4 Jahren, in der Krankenpflege bei 13,4 Jahren. Die Gründe: großer Zeitdruck im Arbeitsalltag, Schichtdienste, geringes Einkommen. Unter der Privatisierung der Pflege und der damit einhergehenden Gewinnorientierung leiden die Gehälter.

Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, will die Bundesregierung die Ausbildungsgänge in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege zu einem einzigen Pflegeberuf mit einer generalistischen Ausbildung verschmelzen. Es ist zu bezweifeln, dass dies dazu beitragen wird, dass mehr junge Menschen den Pflegeberuf ergreifen. Die Gehälter im Pflegebereich müssen erhöht, die Arbeitsbedingungen besser werden. Wenn die aufwendige Pflegedokumentation tatsächlich vereinfacht wird und die Pflegekräfte die freiwerdende Zeit für die Pflege einsetzen können, wäre das zu befürworten.