Peine. Neben „Lollo Promillo“ ist „Meiki Rakete“ aus Peine schon lange im Mallorca-Musikmilieu unterwegs, mit Freundin „BellaBrina“. Na, denn!

Während einige, die glauben, es zu können, regelmäßig bei diversen TV-Castingshows in der Vorrunde durchgereicht oder durchbeleidigt werden, sind andere, die wissen, dass man nicht so viel können muss, auf ganz anderen Bühnen erfolgreich – im Idealfall im „Bierkönig“ auf „Malle“ (Mallorca – für die, die es wirklich nicht wissen).

Nach „Lollo Promillo“, Christopher Sauer aus Lengede, ist der Landkreis Peine mit „Meiki Rakete“ schon länger in der Szene der Malle-Musiker mit dem typischen Bumm-Bumm am Ballermann vertreten. Meiki Rakete, das ist Meik Keuwel. Der stammt nach eigenen Angaben gebürtig aus dem Landkreis Nienburg/Weser, ist 47 Jahre alt, Sales Manager bei Dr. Schär („Wir verbessern das Leben von Menschen mit besonderen Ernährungsbedürfnissen“) und eben als Musiker mit Spezialisierung auf Malle-Mucke unterwegs.

Momentan wohnt Meik Keuwel bei seiner Mutter in Peine, ist aber oft in Groß Gleidingen bei seiner Freundin Sabrina Ritter. Die ist ihrerseits auch in dieser ganz besonderen Schlagerszene unterwegs, tritt als „BellaBrina“ auch mit „Meiki Rakete“ zusammen auf. Den erwischen wir dieser Tage nur per Mail. Aus der Schweiz beantwortet er die Fragen unserer Redaktion zu seiner Karriere.

"Meiki Rakete" (Meik Keuwel aus Peine) tritt manchmal mit seiner Freundin "BellaBrina" (Sabrina Ritter aus Groß Gleidingen) auf. © FMN | Privat

Ziel „Bierkönig“ auf Mallorca

Zunächst wollen wir wissen, ob der Peiner nur auf die Ballermann-Mucke setzt. „Da ich nicht nur Künstler bin, sondern auch DJ, ist meine Zielgruppe sehr groß. Ich mache als Künstler Party-Schlager/Ballermann-Musik und auch noch Oldies. Für beides kann man mich buchen“, schreibt Meik Keuwel.

Der hatte zwar noch keinen Auftritt im legendären „Bierkönig“ auf Mallorca, aber auf der Insel „in der ‚MK Arena‘ sowie in Bulgarien am Goldstrand; ebenfalls hatte ich Auftritte in der Schweiz und circa 250 in Deutschland“.

Die Inseln, auch Mallorca, wehren sich gegen den Sauftourismus

Mallorca, als „Lieblingsinsel der Deutschen“, hat zunehmend ein Missfallen am klassischen Sauftourismus mit der entsprechenden Musik in den Lokalitäten am legendären Ballermann. Für Meiki Rakete ist dennoch kein Ende in Sicht: „Das mit der Lieblingsinsel der Deutschen wird noch lange so weitergehen. Aber man merkt, dass sich der Stil der Musik verändert. Mittlerweile geht die Musik mehr in den Techno-Bereich rein. Durch Aufnahmen von Eko Fresh zusammen mit dem Bierkapitän wird es auch in den Jahren mehr in den Rap-Bereich gehen.“

„Es ist nicht einfach, betrunkene Menschen auf der Bühne zum Feiern zu bringen!“

Auch die eher einfache Malle-Mucke muss gut gemacht sein, möglichst mit Herzblut, gut produziert und verkauft werden. Für Meik Keuwel steht fest: „Was wollen die Leute hören? Natürlich Musik, die sie betrunken mitsingen können! Texte sind da unwichtig, der Refrain ist das Wichtigste!“ Und er ergänzt: „Es ist nicht einfach, betrunkene Menschen auf der Bühne zum Feiern zu bringen! Das haben schon einige versucht und haben es nicht geschafft. Man muss das lieben, was man macht, und mit Herzblut vertreten. Dann erreicht man die Menschen vor der Bühne!“

Was wollen die Leute hören? Natürlich Musik, die sie betrunken mitsingen können!
Meiki Rakete - Musiker mit Malle-Schwerpunkt

Im Gegensatz zu anderen Profis in der Szene gibt es bei Meik Keuwel und Meiki Rakete nach eigenen Angaben keine Trennung zwischen der Kunstfigur auf der Bühne und dem Mensch im Privatleben: „Ich bin als Künstler genauso lustig, ernst und immer am Singen wie auch im realen Leben. Ich liebe die Musik und das als Vollzeit!“

Privat nennt er auf die Frage nach seiner Lieblingsmusik ein breites Spektrum: „Tatsächlich alles, was man hören kann: auch mal Onkelz, Techno, etc. Was ich eigentlich überhaupt nicht mag ist Rap, obwohl ich als Sales Manager ja selber viel rede.“

Sexismus-Debatte erreicht längst auch die Malle-Mucker

In den recht schlichten Mitgröhl-Liedern auf den Bühnen am Ballermann oder ähnlichen Lokalitäten geht es nicht selten sexistisch und herablassend zu. Die Diskussionen angesichts solcher Texte und Auftritte nahmen in den vergangenen Jahren deutlich zu. Geht das noch?

„Meiki Rakete“ im Bühnenoutfit.
„Meiki Rakete“ im Bühnenoutfit. © FMN | Privat

„Früher wurden auch schon viele Texte in der Richtung wie Layla gesungen“, stellt Meik Keuwel zunächst fest. „Nur, die Menschheit hat sich verändert und ist schnell am Urteilen. Alle reden von Toleranz, worüber ich nur schmunzeln kann, weil Toleranz schon damit losgeht, dass Mann und Frau gleich bewertet werden. In vielen Berufen verdienen Männer immer noch mehr als Frauen. In vielen Bundesländern sind die Gehälter sehr abweichend. Da sollte man sich mal mehr Gedanken drüber machen!“, fordert der Peiner und schiebt nach: „Und mal ganz ehrlich... Wir haben auf der Welt und ganz speziell in Deutschland ganz andere Sorgen, die viel wichtiger sind! Da sollte man sich über manche Lieder nicht den Kopf zerbrechen!“

„Meiki Rakete“ hofft auf Auftritte im Kreis Peine

Im Kreis Peine ist „Meiki Rakete“ („Bier-Tornado“, „Blutgruppe Bier“) dieser Tage nicht zu erleben. Er schreibt uns abschließend: „Meine nächsten Auftritte habe ich in Flensburg, Stuttgart, Damme etc. Leider kam aus der Richtung von Peine noch keine Anfrage. Das liegt vielleicht auch da dran, dass mich hier noch nicht viele kennen, was sich hoffentlich bald ändert wird. Mit meiner neuen Freundin ‚BellaBrina‘, die man hier schon etwas kennt, und mithilfe der Presse, sollte sich dieses, denke ich, ändern.“ Na, denn!

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