Peine. Im Laden Creative Strickmode von Nariye Özer finden Peiner mehr, als nur Wolle. Wie die Inhaberin mit Nadel und Faden Unikate zaubert.

Eher ein bisschen versteckt an der Heerstraße in Denstorf gelegen, befindet sich das Creative Strickmoden, Logostickerei und Änderungs-Lädchen von Nariye Özer. Die ursprünglich gelernte Floristin hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und sich auf Handarbeiten, Sticken, Nähen und Stricken spezialisiert – letzteres vornehmlich in den dunklen Wintermonaten. Ihr Lädchen beinhaltet zudem eine Änderungsschneiderei, die sich großer Beliebtheit erfreut und das nur durch Mundpropaganda.

Von außen wirkt ihr kleines, aber feines Geschäft eher unspektakulär. Doch beim Betreten des Ladens eröffnet sich für den Kunden eine wohl strukturierte große Auswahl an Wollsorten sowie Kurzwaren im Strick- und Häkel-Bereich. Die Farbwahl ist schier immens, denn jeder Hersteller hat seine eigenen Farbzusammensetzungen.

„Die Kunden kommen gern, um individuell beraten zu werden. Schließlich sind alle Pullover, Schals und Handschuhe selbst gestrickt und somit jeweils ein Unikat“, unterstreicht die Geschäftsinhaberin. Dabei könnten die Kunden ihre Wollart und die Farben frei wählen. Die Auswahl ist groß und nimmt eine komplette Wand ein.

Der Strickladen ist für einige Peiner mehr, als ein Fachgeschäft

Özer hat den Schritt in die Selbständigkeit bis heute nicht bereut. „Mir macht einfach der Umgang mit Menschen Freude und ich bin gern handwerklich beschäftigt. Es kommen aber auch viele ältere Kunden, die es schätzen, einfach mal klönen zu können“, erklärt die sympathische Inhaberin, die keine Mitarbeiterinnen beschäftigt. „Dadurch bin ich immer in Aktion und habe keinen Leerlauf“, so Özer.

In Ihrer wenigen Freizeit dreht sich alles um Häkel-Puppen, unter anderem als Babygeschenke, die allesamt handgemacht sind. Dieser Art der Kunst nennt man „Amigurumi-Häkeln“. Das Wort sei eine Kombination zweier japanischer Wörter – ami bedeute „gehäkelt“ und nuigurumi heiße „ausgestopfte Puppe“. Man kann die Puppen in allen verschiedenen Größen herstellen. Am meisten sind sie indes klein und können in der Hand gehalten werden. „Kinder können damit schön spielen“, weiß die 52-Jährige.

In ihrer Freizeit häkelt die 52-Jährige gern Puppen. Alles seien Unikate.
In ihrer Freizeit häkelt die 52-Jährige gern Puppen. Alles seien Unikate. © FMN | Udo Starke

Das Lädchen liegt zwar etwas abseits, jedoch die Lage direkt an der Heerstraße führt zu vielen Kunden durch den regen Durchgangsverkehr. Nach all den Jahren freut sich Nariye Özer über zahlreiche Stammkunden. Gern wird dabei auf ihre Stickkunst zurückgegriffen. Dafür hat sie sich eine große Stickmaschine angeschafft, die mit einem Computer verbunden ist. Dort werden dann die Aufträge entworfen. Der Auftrag kommt dann zur Veredelung direkt programmiert in die Stickmaschine. So kann die Kundschaft ihre Wünsche für die Bestickung selbst festlegen. Beliebt sind die Logostickereien für Firmen und Privatpersonen. Dabei handelt es sich vornehmlich um Einzelproduktionen und keine Massenware.

Der Peiner Strickladen hat eine große Strick-Maschine

Für die komplizierte Technik der Stickmaschine hatte sich Özer keinen Spezialisten kommen lassen, sondern es sich selber beigebracht. „Der Umgang mit der Technik hat mir Spaß gemacht, dann hat man auch Ausdauer, bis alles klappt“, erzählt sie weiter.

Die Maschine war nötig, weil sich die Aufträge für Logostickereien auf Handtüchern, Trikots, Shirts, Bettwäsche, Taschentüchern, Krawatten, Wimpel, Taschen, Pullover, Pferdedecken und vieles mehr häufen. Im Winter konzentriere sich das Geschäft mehr auf Änderungswünsche. Dabei werden Hosen oder Ärmel gekürzt oder die Ware soll weiter oder enger gemacht werden – für Nariye Özer kein Problem. Und das schätzen die Kunden. Hinzu kommt ihre offene, freundliche Art, die den Aufenthalt im Geschäft versüßt. „Ich bin zufrieden, die Arbeit erfüllt mich, und das spüren die Kunden auch“, ist sie überzeugt.

Gern würde die Geschäftsinhaberin auch Kurse im Stricken anbieten, was aber aus zeitlichen Gründen nicht möglich ist. „Die Leute können aber in meinen Laden kommen, ich berate alle gern und gebe Tipps, wenn man nicht weiter weiß“, so die 52-Jährige.

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