Wendeburg. Bürgermeister Gerd Albrecht begründet, warum die Gemeinde die Zahnarztpraxis nicht kauft, um dort einen Nachfolge-Arzt anzusiedeln.

50 Jahre als Zahnärztin, seit 1980 in Wendeburg: Dr. Maria Grove (76) hat aus Altersgründen ihren beruflichen Rückzug angekündigt – damit geht eine Ära in der Ostkreiskommune zu Ende. Wendeburgs Bürgermeister Gerd Albrecht nimmt dies zum Anlass, um zu betonen: „Wir bedanken uns im Namen der Gemeinde ganz herzlich bei Dr. Maria Grove für die langjährige zahnärztliche Betreuung der Patienten in der Wendeburger Praxis, auch weit über das Ruhestandsalter hinaus.“

Gerd Albrecht, Bürgermeister der Gemeinde Wendeburg.
Gerd Albrecht, Bürgermeister der Gemeinde Wendeburg. © BZV | Gemeinde Wendeburg

Allerdings stellt der Verwaltungschef auch fest: „Der Hinweis, dass die Gemeinde Erwerb, Mieten oder Leasen der Praxis und des Wohnhauses der Eheleute Maria und Hans-Joachim Grove in der Mühlenstraße mit der Begründung ablehnt, dass dies nicht Aufgabe der Gemeinde sei und an die Kassenärztliche Vereinigung verwiesen wird, ist – so dargestellt nicht vollständig und richtig.“ Unabhängig von der Bewertung der Immobilie zu den Umnutzungsmöglichkeiten, zum energetischen Zustand, zur Barrierefreiheit und zu Einstellplatzmöglichkeiten sei es nicht zu verantworten, hier Steuermittel einzusetzen, ohne ein Mindestmaß an Sicherheit für eine zusätzliche Arzt- oder Zahnarztansiedlung zu haben, ist der Bürgermeister vielmehr überzeugt und erinnert: „Daneben gibt es auch am Aue-Einkaufszentrum leerstehende moderne Praxisräume und die früheren Praxisräume an der Braunschweiger Straße in Wendeburg.“

Arztpraxis Grove – „Gemeinde hat Geld für Ärzteversorgung gegeben“

Richtig ist nach den Worten von Gerd Albrecht, dass es „Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen ist, die medizinische Versorgung der Bevölkerung mit genügend niedergelassene Ärzten sicherzustellen“: „Die im ländlichen Raum häufig fehlenden privatwirtschaftlichen Initiativen führen immer mehr dazu, dass sich auch Kommunen mit Maßnahmen zur Sicherstellung einer wohnortnahen und bedarfsgerechten ärztlichen und zahnärztlichen Versorgung auseinandersetzen.“ Und genau dies tue auch die Gemeinde Wendeburg: „Außer den Kontakten zur Kassenärztlichen Vereinigung finden immer wieder Austausche mit einem Beratungsunternehmen aus dem Gesundheitswesen statt.“ Bei einem „Runden Tisch“ hätten Vertreter des Gemeinderats und der Rathausverwaltung mit den örtlichen Hausärztinnen und dem Hausarzt gemeinsam die hausärztliche Versorgung und die künftigen Entwicklungen in der Gemeinde Wendeburg bewertet. „Zudem hat die Gemeinde zur Stabilisierung der Ärzteversorgung auch schon finanzielle Mittel erfolgreich eingesetzt“, erklärt Albrecht. red

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