Berlin. Sie verzögerten Hilfe für den Schwerverletzten: Dennoch müssen Autofahrer fürs Blockieren einer Rettungsgasse nur wenig Strafe zahlen.

Autofahrer, die auf der A5 Rettungskräfte beim Einsatz behindert hatten, kommen offenbar mit einem Bußgeld davon. Das berichtet die Hessenschau unter Berufung auf einen Polizeisprecher am Freitag.

Demnach hatte die Polizei vor einer Woche rund 30 Autofahrer angezeigt. Sie hatten versucht, hinter einem zum Unfallort fahrenden Rettungswagen schneller durch den Stau zu kommen – und so letztendlich die Rettungsgasse für weitere Einsatzkräfte blockiert. Der Notarzt und Feuerwehrleute mussten die letzten 800 Meter zur Unfallstelle laufen und wurden von den Blockierern zum Teil angepöbelt, als sie die Autofahrer auf ihren Fehler hinwiesen.

Selten mehr als ein Bußgeld von 20 Euro

Die meisten der angezeigten Fahrer müssen nur ein Bußgeld in Höhe von 20 Euro zahlen, sagte ein Polizeisprecher der „Hessenschau“; für einzelne könnte auch ein Bußgeld von 100 Euro und ein Punkt in Flensburg fällig werden. Die Fälle würden als Ordnungswidrigkeiten behandelt, Hinweise auf Straftatbestände wie Beleidigungen oder Drohungen lägen der Polizei nicht vor.

Ausgelöst wurde der Fall durch den Unfall eines Bauarbeiters an einer Brücke in der Nähe des hessischen Weiterstadt bei Darmstadt. Der Mann war fünf Meter in die Tiefe gestürzt und hatte sich schwer verletzt.

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Ein Notarzt, der in Gegenrichtung an der Unfallstelle vorbeigefahren war, konnte anhalten und die Erstversorgung leisten, bevor der Verletzte in ein Krankenhaus gebracht wurde. Feuerwehrleute fotografierten anschließend die Autos, die die Rettungsgasse blockierten. (moi)