Helmstedt. Mit dem Ombudsrat unserer Zeitung und mit Redakteuren diskutierten engagierte Leserinnen und Leser am Donnerstagabend in Helmstedt.

Die Zeitung sollte nicht nur die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung oder führende Köpfe aus Wirtschaft und Kultur in ihrer Berichterstattung zu Wort kommen lassen, sondern viel häufiger auch den Bürger auf der Straße. Nur einer von vielen Wünschen und Hinweisen, mit denen Leser den Diskussionsabend mit dem Ombudsrat unserer Zeitung zu einem sehr lebendigen Gedankenaustausch gemacht haben.

„Manchmal tut es den Leuten schon gut, wenn man sie einfach fragt, wie es ihnen geht.“
Martin Beber aus Helmstedt nahm als Leser am Diskussionsabend teil.

Die Ombudsräte Thomas Roth und Joachim Hempel waren am Donnerstagabend zusammen mit Chefredakteur Armin Maus und den Helmstedter Redakteuren Michael Strohmann, Sebahat Arifi und Norbert Rogoll in die Kreisvolkshochschule gekommen, um sich den Fragen und kritischen Anmerkungen der Leserschaft zu stellen.

Der Vorschlag, noch öfter Menschen zu befragen, die nicht von sich aus das Licht der Öffentlichkeit suchen, die womöglich zurückhaltend oder gar gebrechlich sind, fiel auf fruchtbaren Boden. „Manchmal tut es den Leuten schon gut, wenn man sie einfach fragt, wie es ihnen geht?“, meinte unser Leser Martin Beber. Redaktionsleiter Michael Strohmann versprach, den Hinweis aufzugreifen.

Breiten Raum in der Diskussion nahmen die Zukunft des Landkreises Helmstedt ein und das Fehlen eines Schulterschlusses in der Region. Die Ankündigung, dass die Helmstedter Nachrichten in diesem Jahr eine öffentliche Diskussionsrunde zu den Perspektiven des Landkreises veranstalten werden, wurde nachdrücklich begrüßt. An ihr, so der Wunsch aus der Leserschaft, sollten neben den „üblichen“ Verantwortlichen engagierte Menschen beteiligt werden, um ein größeres Ideen- und Meinungsspektrum abzubilden. Ombudsrat Joachim Hempel, früher Domprediger in Braunschweig, führte diesen Gedanken auf prägnante Weise fort: „Wir brauchen Denker in unserer Region, keine Schreihälse.“

Das war gleichzeitig eine Anspielung auf den Trend, seine Meinung nurmehr anonym und rein emotional gesteuert in Internetforen zum Besten zu geben. Der Dialog mit den Lesern in Form einer offenen Diskussion von Angesicht zu Angesicht sei die Antwort auf das Phänomen des virtuellen Shitstorms unserer Tage. In der Tat lautete das Motto des Abends „Ombudsrat live – Sagen Sie es uns ins Gesicht!“.

Den Bürger mitzunehmen, ihn an Runden Tischen zu wichtigen Fragen zu beteiligen und dabei die Spielregeln und Aufgabenverteilungen unserer Demokratie zu respektieren, dieser Wunsch bildete inhaltlich die Klammer des Abends. Chefredakteur Armin Maus und Ombudsrat Joachim Hempel betonten, dass unsere Zeitung den Bürger längst zum Partner gemacht habe. Er könne die Berichterstattung auf mehreren Kanälen kommentieren, vom klassischen Leserbrief bis zur Meinungsäußerung im Internet. Und viele der täglichen Geschichten im Blatt gingen auf Leserhinweise zurück.

Ausbaufähig ist das immer noch – wie auch die Diskussion in Helmstedt gezeigt hat.