Das Spiel ist aus. Die Zeit für Robert Mugabe ist abgelaufen. Der 93-jährige autokratisch regierende Präsident von Simbabwe hat seine Macht verloren. Das politische Ende kommt keine Sekunde zu früh, sondern drei Jahrzehnte zu spät. Was in dem afrikanischen Land geschieht, zeigt Nutzen, den eine Begrenzung einer Präsidentschaft auf zwei Amtszeiten hätte.

Als eindrucksvoller Befreiungsführer hatte Mugabe in den 70er-Jahren das Rassistenregime des weißen Überlegenheitsfanatikers Ian Smith bezwungen. Dann machte sich der Präsident daran, seine Macht auszudehnen. Und als sich dagegen Widerstand formierte, nahm Mugabe die weißen Farmer als Sündenböcke ins Visier. So konnte er sich nochmals als Rebell gegen Relikte der Kolonialherrschaft profilieren.

Mugabe ist ein versteinertes Beispiel dafür, dass gute Befreiungsführer keine guten Staatslenker sein müssen. In immerhin fünf Staaten des Südlichen Afrikas sind noch heute die ehemaligen Befreiungsbewegungen an der Macht. Ihre Parteien stehen alle auf vordemokratischen Fundamenten. Es sind Kaderorganisation, die auf den Kampf gegen die Unterdrücker und nicht für das Wohl des Volkes ausgerichtet waren.

Nun ist zumindest in drei der fünf genannten Staaten Bewegung geraten. In Angola wurde der seit 38 Jahren herrschende Präsident Eduardo dos Santos aufs Abstellgleis geschoben. In Südafrika erlebt Jacob Zuma den Widerstand seiner eigenen Partei. Auch in Simbabwe war der Widerstand in Mugabes Partei entscheidend. Der 75-jährige Emmerson Mnangagwa, der als Nachfolger gilt, hat es in der Hand, Simbabwe zu sanieren.

Möglicherweise aber reißt die Dynamik, die nun entsteht, ihn selbst fort. Insofern darf man für Simbabwe hoffen. Soll keiner sagen, dass aus dem Kontinent immer nur schlechte Nachrichten kommen.