„Der Klimawandel hängt auch mit Diversität zusammen: Was baut der Bauer an? Wie viele Pestizide setzt er ein?“

Es gibt sie ja immer noch, die Klimawandel-Leugner. Mit US-Präsident Trump gehört sogar der mächtigste Mann der Welt zu ihnen. Wenn allerdings wie jetzt Landwirte aus Niedersachsen, die unter freiem Himmel leben und arbeiten, von häufigeren Wetterextremen berichten, zählt das als ein fundierter Gegenbeweis. Und sie, die von den Erträgen der Natur leben, haben mit darunter zu leiden. Die Kosten für die Erntearbeit steigen, zugleich vermindern sich die Erträge, etwa wegen Sturmschäden oder extremen Regenfällen. Es ist deshalb nur richtig, wenn sich die Bauern dagegen wappnen: Zum einen durch Aufklärung darüber, wie sie sich besser versichern können; zum anderen durch den Anbau anderer, widerstandsfähigerer Früchte. Doch der Klimawandel ist vielschichtig und hängt auch mit Diversität zusammen: Was baut der Bauer an? Wie viele Pestizide setzt er ein? Wie viel Lebensraum gestehen wir Tieren und den nicht landwirtschaftlich genutzten Flächen zu?

Landwirtschaft ist auch Teil des Problems. Gleichzeitig steht der Agrarsektor unter enormen Druck. Er muss sich der Politik und den Regeln des Weltmarkts unterwerfen. Es wäre wünschenswert, wenn der konventionelle immer mehr dem ökologischen Anbau weicht. Auch und gerade im Agrarland Niedersachsen. Um Visionen umzusetzen, fängt man ja am besten vor dem eigenen Scheunentor an. Das Risiko können allerdings nicht nur Landwirte schultern, da muss die Politik ran – zum Beispiel mittels finanzieller Förderung.