„War VW bisher ein schwarzes Schaf unter weißen, gesellen sich nun immer mehr schwarze Schafe hinzu.“

Die Durchsuchungen an verschiedenen Daimler-Standorten in Deutschland und die Klage gegen Fiat-Chrysler in den USA zeigen, dass VW die Last des Abgasskandals wohl nicht mehr lange allein auf seinen Schultern trägt. Noch ist jedoch zu wenig bekannt, als dass Schlüsse auf das Ausmaß möglicher Manipulationen bei Daimler und Fiat sinnvoll wären.

Bewegt sich der Stuttgarter Autobauer noch in den Grenzen der Legalität oder nicht? Oder hat Daimler – wie der Autobauer vor unserer Tür – etwa auch eine Manipulationssoftware mit an Bord seiner Mercedes-Benz? Bei Fiat lautet der Vorwurf genauso: Der Konzern wird beschuldigt, illegale Software zur Abgaskontrolle in Diesel-Autos eingebaut zu haben. Erst die noch lange andauernden Ermittlungen der amerikanischen und der Stuttgarter Staatsanwaltschaft werden zeigen, wie weit Daimler und Fiat gegangen sind.

Schon jetzt ist klar, dass die neuen Vorwürfe gegen zwei Branchenriesen dem Renommee der Autoindustrie weiter zusetzen werden. Fast die ganze Industrie scheint sich an der Grenze zur Illegalität zu bewegen – oder kurz davor.

War VW bisher ein schwarzes Schaf unter weißen, gesellen sich nun immer mehr schwarze Schafe hinzu. Das Fehlverhalten von Volkswagen wird dadurch allerdings nicht entschuldbarer. Den Imageschaden der Manipulationen tragen alle Autobauer. Und unter der dicken Luft der Abgase leiden alle.