„Die Sender versuchen, sich mit DVBT-2 eine weitere Einnahmequelle zu erschließen. Einen echten Mehrwert gibt es dafür nicht.“

Der neue Digitale Übertragunsstandard für Antennenfernsehen kommt. DVBT-2 wird vielen Zuschauern erstmal einen schwarzen Bildschirm bescheren. Denn zur Umstellung vergangene Nacht wurde das alte Signal abgeschaltet.

Viele werden sich ärgern, dass sie sich einen neuen Empfänger anschaffen müssen. Aber das ist nicht alles: Wer damit Privatsender empfangen will, muss ein Jahresabo für 69 Euro abschließen. Begründung: Die Sender werden künftig in HD, also besserer Qualität ausgestrahlt. Nun sind 69 Euro pro Jahr für mehrere Sender kein riesiger Betrag. Dennoch gibt es ein Problem, denn ohne das alte Signal hat niemand eine Wahl. Wer Privatsender schauen will und nicht auf Satellitenempfang oder Kabel umsteigen will, muss das Abo abschließen. Dafür gibt es nicht etwa werbefreie Programme. Unterbrechungen durch Werbung, die Haupteinnahmequelle der Sender, wird es weiter geben.

Mit dem Abo versuchen die Sender, die technische Entwicklung zu nutzen, um sich eine weitere Einnahmequelle zu erschließen. Einen echten Mehrwert gibt es dafür nicht, die Sender halten nur den Anschluss an die Übertragungsqualität, die bei öffentlich-rechtlichen Sendern oder Streaming-Diensten wie Netflix längst selbstverständlich ist – weitgehend werbefrei. Ob wirklich viele Menschen bereit sind, für Wiederholungen, ständig neue, seichte Showideen und ständige Werbeunterbrechungen auch noch zu zahlen? Zweifel sind angebracht.