„Ein Zeitfenster, in dem eine gute Lösung möglich ist, öffnet sich jetzt im Norden Braunschweigs.“

Manchmal vergehen Jahre, in denen der Fortschritt eine Schnecke ist und streitende Parteien einfach nicht vorankommen beziehungsweise einander in elend langen Gerichtsverfahren über alle Instanzen zäh in den Haaren liegen. Dann wieder tun sich schmale Zeitfenster auf, in denen plötzlich alles möglich scheint. Ein solches Fenster öffnet sich jetzt für das kleine Thune im Norden Braunschweigs, wo Firmen dicht neben der Wohnbevölkerung, Schulen und Kitas mit radioaktiven Stoffen umgehen und radioaktiven Müll verpacken.

Sie wollen erweitern und gleichzeitig die Anlage und die Unterbringung des Mülls sicherer machen. Bürger und Stadt wiederum fürchten mitten im Wohngebiet die Errichtung einer „Atommüll-Drehscheibe“, nicht weit von den Endlagern Asse im Landkreis Wolfenbüttel und Schacht Konrad in Salzgitter entfernt. Verzwickt wird die Lage durch unübersichtliche Kompetenzen. Für die Bauplanung ist die Stadt zuständig, für den Strahlenschutz das Land als Atomaufsicht. Streng hat das Oberverwaltungsgericht Lüneburg jetzt die Stadt Braunschweig deshalb in ihre Schranken gewiesen. Doch es hilft alles nichts: Wenn es in Thune und Braunschweig sicher und sicherer werden soll, dann müssen jetzt alle an einen Tisch und eine neue Form der Zusammenarbeit finden. Es ist gut, dass das Unternehmen Eckert & Ziegler solche Gespräche angeboten hat und sich nach mehreren Siegen vor Gericht jetzt auch beweglich zeigt. In der Höhe der viel zu hohen Umgangsgenehmigungen mit radioaktiven Stoffen aus der Vergangenheit. Und in der Frage des Baus einer neuen Halle. Schließlich will man genau wissen, was sie dort tun. Gut, dass auch das Umweltministerium in Hannover jetzt die Bälle aufgreift. Redet miteinander! Und nutzt das Zeitfenster für die beste Lösung.