„Wichtig ist nun, dass dieser Konflikt bei Volkswagen nicht zum reinen Machtspiel verkommt.“

Der heutige Montag ist bei Volkswagen in Wolfsburg ein wichtiger Tag der Weichenstellung. Im Streit um den „Zukunftspakt“ soll der Vorstand bis heute schriftlich erklären, wie er sich die Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern künftig vorstellt. So lautet das Ultimatum des Betriebsrats. Der hatte dem Vorstand bei der Umsetzung des „Zukunftspakts“ Wortbruch vorgeworfen.

Ein zentraler Streitpunkt ist der Umgang mit den Leiharbeitern im Unternehmen. Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass der Betriebsrat um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpft. Der Vorstand dagegen, insbesondere VW-Markenchef Herbert Diess, hat den Auftrag, die Wirtschaftlichkeit des Autobauers möglichst schnell zu verbessern. Die Aufarbeitung des Abgas-Betrugs und auch der schleppende Absatz von Golf und Passat lasten auf der Marke. Zugleich steht die Marke vor der Aufgabe, bei der Digitalisierung aufs Tempo zu drücken, um nicht zurückzufallen. All das kostet viel Geld.

Angesichts der Dimension des Themas Arbeitsplätze ist es nicht ungewöhnlich, dass es zwischen Management und Betriebsrat zum Streit kommt. Allerdings hat die Auseinandersetzung eine ungewöhnliche Schärfe bekommen, das zeigt die Wortwahl des Betriebsrats. Wichtig ist nun, dass dieser Konflikt nicht zum reinen Machtspiel verkommt. Es muss um die besten Lösungen für die Zukunft von VW gehen – und die beginnt schon heute.