„Der ,Deal’ könnte bereits diese Woche abgeschlossen werden. Es wäre ein Erfolg für Konzernchef Matthias Müller.“

Wenige Tage vor Antritt der neuen Regierung unter Donald Trump zeichnet sich zwischen dem US-Justizministerium und Volkswagen im Skandal um rund 550 000 manipulierte Dieselautos eine teure Lösung ab. Wie „Wall Street Journal“ und „New York Times“ erfuhren, könnte VW einem Strafverfahren wegen Betruges und Irreführung durch Zahlung einer Summe von mehr als zwei Milliarden Dollar (rund 1,9 Milliarden Euro) entgehen. Der „Deal“, üblich im US-Justizsystem, könnte bereits in dieser Woche abgeschlossen werden. Es wäre ein Erfolg für Konzernchef Matthias Müller.

Ob damit offizielle Schuldeingeständnisse einzelner VW-Manager verbunden sind, ist unklar. Andere Autokonzerne wie GM oder Toyota hatten in ähnlich gelagerten Verfahren zwar hohe Strafen bezahlt, aber nie offiziell strafrechtliches Fehlverhalten zugegeben.

VW hatte seit Wochen Interesse bekundet, den im September 2015 öffentlich gewordenen Abgasskandal um manipulierte Dieselfahrzeuge noch mit der Obama-Regierung beizulegen. Dahinter steht die Befürchtung, dass Trump den designierten neuen Justizminister Jeff Sessions anweisen könnte, härter gegen den Wolfsburger Konzern vorzugehen.

In zivilrechtlichen Verfahren hat sich VW bereits mit US-Klägern auf Vergleiche geeinigt, die mehr als 17 Milliarden Dollar kosten könnten. Der Konzern wird die Besitzer der Zwei- und Drei-Liter-Diesel entschädigen, die Autos reparieren oder zurückkaufen. Außerhalb Nordamerikas wehrt sich der Konzern bisher, die Kunden zu entschädigen, und will die Autos nur nachrüsten. Zahlreiche Klagen sind allerdings eingereicht. Es könnte also noch teurer werden.

Der Konzern hat bisher mehr als 18 Milliarden Euro zurückgelegt. Mit der Baustelle Justizministerium wird die Schallmauer von 20 Milliarden durchbrochen. Das ist aber noch nicht das Ende. Weltweit sind elf Millionen Autos betroffen.

Derweil hat VW zum ersten Mal in den USA schriftlich, dass die „frisierten“ Dieselautos ordnungsgemäß repariert werden können. Die kalifornische Umweltbehörde Carb genehmigte das für knapp 70 000 Wagen mit Zwei-Liter-Motoren.