Debatte. Weil er nicht frühzeitig vom Land über den Abbau der Schilderbrücken informiert wurde, hat der Landkreis Peine Fahrzeuge auf der A2 zu Unrecht geblitzt. Trauen Sie den Radaranlagen noch?

Wegen baulicher Mängel werden seit einigen Tagen die Verkehrszeichenbrücken an der A2 zwischen Lehrte-Ost und Braunschweig-Nord abmontiert. In der Nacht zu Mittwoch war auch die Schilderbrücke bei Peine an der Reihe. Die dort in Richtung Berlin festinstallierten Blitzer verursachten nach dem Abbau der Schilderbrücke allerdings Verwirrung: Viele Autofahrer und die Polizei stellten fest, dass die Blitzer auch dann auslösten, wenn die per Blechschild angezeigte zulässige Höchstgeschwindigkeit von 130 eingehalten wurde.

Der Sprecher des Landkreises Peine, Henrik Kühn, versicherte am Freitag: „Diese Fälle werden nicht geahndet.“ Die Anlagen zur Geschwindigkeitskontrolle sind ihm zufolge inzwischen außer Betrieb und sollen kurzfristig neu auf Tempo 130 eingestellt werden.

Die Fehlfunktion habe nicht der Kreis Peine zu verantworten, so Kühn. Vielmehr habe das Land versäumt, dem Kreis den exakten Termin für den Abbau der Schilderbrücke zu nennen. „Daher konnten die Geschwindigkeitsmessanlagen nicht rechtzeitig angepasst werden.“ Die Blitzer wurden also von der Verkehrsbeeinflussungsanlage getrennt und erhielten keine Signale mehr, obwohl sie noch nicht auf den unabhängigen Betrieb und Tempo 130 eingestellt waren. (Hier geht's zum Kommentar "Die nächste Panne")

Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr erklärte am Freitag, die exakten Termine hätten erst sehr kurzfristig festgelegt werden können. Als Grund dafür nannte Sprecherin Heike Haltermann das Beweissicherungsverfahren, das von einem Gutachter begleitet wird. Dieses Verfahren war wegen der Risse an der Stahlkonstruktion der Schilderbrücken eingeleitet worden. Laut dem Generalunternehmer Siemens geht es um die Frage, ob die Mängel ausgebessert werden können oder ob neue Schilderbrücken gebaut werden müssen.

25 der 44 betroffenen Schilderbrücken sind Haltermann zufolge bereits abmontiert; in den nächsten Nächten sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Die Autobahn wird dafür teilweise gesperrt.

Henrik Kühn vom Kreis Peine wies am Freitag darauf hin, dass zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf der A2 nun auch wieder mobile Geschwindigkeitsmessungen durch die Polizei möglich seien.

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