Braunschweig. Junge Menschen nutzen immer lieber öffentliche Verkehrsmittel, als sich ein Auto anzuschaffen.

Unser Leser Dag-Ernst Petersen aus Wolfenbüttel fragt:

In welchem Verhältnis stehen die neu zugelassenen zu den endgültig abgemeldeten Autos?

Die Antwort recherchierte Silja Meyer-Zurwelle

3,4 Millionen Autos wurden laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2016 neu zugelassen. Das waren 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Sind also die Straßen schon bald überfüllt? Unser Leser weist darauf hin, dass für diesen Vergleich die Zahl der verschrotteten Fahrzeuge nötig ist.

Tatsächlich ist die Zahl der sogenannten „Außerbetriebsetzungen“ ziemlich hoch: Etwas mehr als 8,5 Millionen Autos wurden im vergangenen Jahr abgemeldet. Diese Zahl ist mehr als doppelt so hoch wie die der Neuzulassungen. Michael Schreckenberg, Professor für Physik von Transport und Verkehr an der Universität Duisburg-Essen, beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit dem Straßenverkehr. Seine Einschätzung zur Ursache: „Die Begeisterung für neue Autos ist abgeebbt. Bis 2025 stirbt die Generation aus, die das Auto noch als Statussymbol sieht.“ Schon jetzt könne man feststellen, dass immer mehr junge Menschen kein Auto besitzen wollen. „Sie leihen sich das dann eher aus. Und in den Innenstädten nutzen sie die öffentlichen Verkehrsmittel“, sagt Schreckenberg.

Dazu komme, dass die Lebensdauer der PKW immer länger werde. „Lag sie früher im Schnitt bei 6,3 Jahren, sind es mittlerweile schon durchschnittlich 9,3 Jahre.“ Nur jedes dritte neue Auto geht laut dem Experten in Privatbesitz. „Die restlichen Wagen werden für Firmen angeschafft.“