Bad Lauterberg. In Bad Lauterberg im Harz sorgt ein Antrag für einen Zuschuss für Aufregung. Dabei geht es erstmal nur darum, Fördermittel zu bekommen.

Die Stadt Bad Lauterberg ist wie alle Kommunen in Niedersachsen dazu verpflichtet, bis zum 31. Dezember 2028 zu erfassen, für welche Flächen ihres Gebietes die Möglichkeit zur Entsiegelung besteht. Entsiegeln bedeutet, dass beispielsweise asphaltierte Flächen wieder aufgebrochen werden.

In einer öffentlichen Bauausschusssitzung in der vergangenen Woche nannte Fachbereichsleiter Andreas Bähnsch breite Straßen wie die Scharzfelder Straße als Beispiel. Statt der Parkplätze am Fahrbahnrand könnte man an geeigneten Stellen Blühwiesen oder kleine Wäldchen schaffen. Bähnsch betonte, dass ihm keine stupiden Grünflächen vorschweben. Schließlich ist das Entsiegelungskataster Teil von Niedersachsens Plan, bis 2040 treibhausgasneutral zu werden.

Um die Daten zu erfassen, programmiert das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung gerade das Kataster. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie erarbeitet dazu einen Leitfaden.

Bad Lauterberg könnte bis zu 90 Prozent Zuschuss erhalten

Und die Kommunen? Sie müssen ihr jeweiliges Entsiegelungspotenzial erfassen und jährlich eintragen - schließlich soll das Kataster keine Datenleiche werden. Noch geht es also gar nicht um die tatsächliche Entsiegelung, sondern um die Vorbereitung darauf. Bisher hat also niemand vor, Parkplätze entlang der Scharzfelder Straße zurückzubauen. Welche Flächen in Bad Lauterberg sich tatsächlich zur Entsiegelung anbieten, das soll beziehungsweise muss erst ermittelt werden.

Und auch wenn diese Pflichtaufgabe möglicherweise einfach klingt, ist sie mit Kosten verbunden. Die muss die Stadt aber nicht alleine tragen. Es gibt Fördermittel. Die Stadtverwaltung will den Zuschuss „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ beantragen, der bis zu 90 Prozent des Eigenanteils bezuschussen würde. In dem Zusammenhang will die Stadt zum Beispiel die Aufgaben des Bauhofs im Bereich Grünflächenpflege neu strukturieren, damit dieser wirtschaftlich arbeitet - ideal wäre demzufolge eine Verringerung des zeitlichen Pflegeaufwands insgesamt.

Stadtrat Bad Lauterberg entscheidet am Donnerstag

Das Geld für den Eigenanteil für das Entsiegelungskataster und den natürlichen Klimaschutz in Kommunen soll im Haushaltsplan als diverse Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen bereitgestellt werden. Das empfehlen sowohl der Bauausschuss als auch der Finanzausschuss dem Stadtrat. Dieser entscheidet darüber in einer öffentlichen Sitzung am Donnerstag, 25. April, ab 18 Uhr im Haus des Gastes.

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