Osterode. Seit 20 Jahren gibt es den Zweiradshop „Kalle Feig“ in Osterode. Welches Markenzeichen dem Laden dabei zum Erfolg verhilft.
„Lass uns mal zu Kalle gehen“: Das sei früher ein geflügeltes Wort unter Jugendlichen in Osterode gewesen, weiß Karin Feig. Gemeint war der damals neu eröffnete Zweiradshop „Kalle Feig“, Ziel des Begehrens waren die zu jener Zeit bei jungen Leuten angesagten Dirt-Bikes und BMX-Räder.
Das ist nun schon eine Weile her. Im Jahr 2024 feiert das Geschäft am Rollberg 10 sein 20-jähriges Bestehen. Junge Radfahrer kommen laut Feig auch heute noch in den Laden, gefragt sind jetzt jedoch andere Modelle, vor allem E-Bikes.
Fahrradgeschäft in Osterode am Harz setzt auf intensive Beratung
Nach dem plötzlichen Tod von Kalle Feig vor zwei Jahren hat Ehefrau Karin als Inhaberin übernommen, Sohn Benjamin zeichnet als Geschäftsführer verantwortlich. Benjamin sei quasi im Zweiradshop aufgewachsen, erzählt Karin Feig.
„Schon als Kind hat er auf eigene Faust seine erste Fahrradberatung für einen Kunden hingelegt“ - und das zur Freude seines Vaters wohl bereits recht professionell. Später hat er bei Kalle Feig eine Ausbildung zum Fahrradmonteur absolviert und anschließend eine kaufmännische Ausbildung angehängt.
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Zweiradshop „Kalle Feig“ in Osterode: Im Laden geht es familiär zu
Eine große Stütze des Geschäfts ist der gelernte Zweirad-Mechatroniker Paul Greve, betont Karin Feig. In der Werkstatt hängt auf seinen Wunsch hin ein Foto seines verstorbenen Chefs. Überhaupt geht es im Zweiradshop familiär zu, und das schlägt sich auch im Umgang mit der Kundschaft nieder.
„Wir statten die ganze Familie mit Rädern aus - vom Kleinkind bis zum Senior“, unterstreicht die Inhaberin. Markenzeichen sei eine intensive Beratung, die viel Zeit in Anspruch nehme, damit das passende Zweirad für den Kunden und seine Zwecke gefunden werde. Dazu gehöre ebenso eine Probefahrt der Interessenten und eine rund halbstündige Einweisung bei der Übergabe des neuen Gefährts.
In Osterode verkaufte Fahrräder gehen bis nach Kanada und Indien
Solch eine umfassende Betreuung wissen anscheinend auch Radfahrer aus Übersee zu schätzen. Ein aus Osterode stammendes Auswandererehepaar habe sich vor Jahren im Laden beraten lassen und sich die ausgesuchten Modelle dann nach Kanada schicken lassen, schildert Karin Feig.
Ein weiteres Fahrrad aus dem Hause Feig sei nach Indien gegangen, an die Hintergründe kann sie sich jedoch nicht mehr erinnern. Den weiteren Service des Zweiradshops werden diese Kunden aber wohl nicht in Anspruch nehmen können. Auch Wartung und Reparatur, der Verkauf und die Beschaffung von Zubehör und Ersatzteilen zählen dazu.
Osteroder Fahrradladen hat 400 Fahrräder und E-Bikes auf Lager
Über die „supertolle Nachbarschaft“ zum Fairkauf freut sich Karin Feig sehr. „Da kommt dann einfach mal jemand rüber und bringt Kaffee.“ Wie viele andere lobt sie zudem die allgemeine Solidarität unter den Geschäftsleuten vor Ort. Sie selbst versuche ebenfalls, möglichst alles in Osterode einzukaufen. „Wir müssen in der Stadt zusammenhalten“, ist sie überzeugt.
Wenn der große Hype um E-Bikes auch etwas abgeflaut sei, jetzt im Frühjahr ziehe das Geschäft wieder an, berichtet die Inhaberin. Einen nicht unwesentlichen Teil trage dazu das Dienstfahrrad-Leasing bei, das immer mehr Osteroder Unternehmen ihren Mitarbeitenden ermöglichen.
Service: Im Notfall gibt es Fahrradschläuche aus dem Automaten
Oft gingen Interessenten bei einem Blick durchs Schaufenster davon aus, dass die Auswahl im Zweiradshop sehr begrenzt ist, weil sie nur den relativ kleinen Ladenraum sehen, bedauert sie. Dabei gebe es dahinter noch einen großen Ausstellungsraum von 450 Quadratmetern, wo ständig 400 Fahrräder und E-Bikes vorrätig seien.
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Und selbst außerhalb der Öffnungszeiten bietet das Geschäft noch seine Dienste an. Vor der Ladentür hängt ein Automat, an dem sich Radler in Not Fahrradschläuche in verschiedenen Größen ziehen können. „Dafür hat Kalle gleich nach der Eröffnung gesorgt“, erinnert sich Karin Feig.
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