Der Golf ist ein Muster an Beständigkeit, eine Konstante in der Produktionshistorie von VW in Wolfsburg. Das allerdings liegt begründet in einer permanenten Pflege des Modells und einer Anpassung der Produktionsmethoden. Ein bedeutsames Datum ist in diesem Zusammenhang der Mai 1983. Damals baut das Unternehmen für die zweite Generation des Kompaktmodells eine komplett neue Fertigungstechnik auf. Eine ganze Generation VW-Beschäftigter arbeitete in Halle 54. Volkswagen History erinnert an dieses Ereignis, das damals gleichermaßen Ängst und Hoffnungen heraufbeschwor.
Das Novum: die automatisierte Karosseriemontage
Mit der neuen Fahrzeuggeneration hat der Volkswagen-Konzern auch eine neue Ära der Fertigungstechnik eingeführt: Mit dem neuen Golf präsentiert Volkswagen zeitgleich eine der weltweit größten und modernsten Montagestätten, die Halle 54. Die neue Halle ist durch Tunnelsysteme mit der bisherigen Fahrzeugfertigung verbunden. Auf einem Grundriss von 53.000 Quadratmetern ergeben sich über zwei Etagen einschließlich Rampe insgesamt 120.000 Quadratmeter Nutzfläche. Im Erdgeschoss werden Aggregate und Teile vollautomatisiert zu Baugruppen zusammengebaut und im Obergeschoss befindet sich die in dieser Form erstmalig verwirklichte automatische Karosseriemontage. So entstehen im Erdgeschoss die Triebwerke, die sich aus mehreren Baugruppen zusammensetzen: Motorträger, Hilfsrahmen, Motor und Getriebe, Lenkung und Federbeine, Batterie, Frontend und Hinterachse.
Der neue Job: Überwachen und Störungen diagnostizieren
Auf fünf Montagelinien im Obergeschoss der Halle 54 werden die Aggregate in die entsprechenden Karosserien eingebaut. Danach werden sie mittels eines Fahrstuhls abwärts zu den beiden Großstraßen der Endmontage transportiert. Rund 135 eigens in intensiven Schulungen qualifizierte Mitarbeiter arbeiten in der Montage. Sie überwachen diese und diagnostizieren auftretende Störungen um sie möglichst schnell beseitigen zu können. Das neue Produktionskonzept erhöht den Mechanisierungsgrad und fördert die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, wie beispielsweise die anstrengenden Überkopf-Arbeitsgänge, die durch die automatisierte Montage entfallen sind. Ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze hatten bei der Planung höchste Priorität.
Das Motto: Der Golf muss Golf bleiben
Die zweite Golf Generation konnte an die Verkaufserfolge der Vorgängergeneration, die erstaunliche neun Jahre Markterfolge feierte, anknüpfen. Der seit 1974 gebaute Golf fährt in der mittlerweile achten Generation und ist eines der meistgebauten Autos der Welt – auch wenn er heute zu den Sorgenkindern in der VW-Modellpalette zählt. Die veränderten Marktverhältnisse und der Wettbewerbsdruck hatten zu Beginn der 1980er-Jahre eine umfangreiche Überarbeitung des Golf unumgänglich gemacht. Trotzdem wurde entschieden: Der Golf muss ein Golf bleiben. Seine unverwechselbare Form und sein technisches Konzept setzen nach wie vor Maßstäbe in der Kompaktklasse. Die neue Generation ist keine Neukonstruktion, die sich vom Golf-Konzept entfernt, sondern vielmehr ein durch und durch neues Auto nach dem Motto: Kontinuität im Konzept, Fortschritt in Detail und Qualität. Der Golf 2 ist 170 mm länger, 55 mm breiter und hat einen 75 mm längeren Radstand als sein Vorgänger, womit mehr Platz für den Fahrgastraum entsteht. Auch die hintere Spurweitenverbreiterung von 50 mm wurde komplett für den Innenraum genutzt. Mit seinen Außenmaßen zählt der neue Golf dennoch weiter zur Kompaktklasse.
GLX-Ausstattung: Der Golf wird luxuriös
Die Seitenansicht ist gestreckter, wobei die charakteristische Fläche der C-Säule einen Akzent bildet. Das neue Modell ist vor allem an seinen charakteristischen Heckleuchten zu erkennen, die zugunsten der Ladebreite eine vertikale Linienführung erhielten. Dafür blieb es beim ruhigen und klaren Frontgrill mit Rundscheinwerfern. Die wie beim Vorgänger deutlich aufeinander abgestimmten Ausstattungsstufen C, CL, und GL bleiben erhalten, genauso wie die sportlich eigenständigen Modelle GTI und GTD. Neu dazu kommt eine betont luxuriöse GLX-Ausstattung. Das Motoren-Leistungsangebot wurde von Anfang an von Temperament und Fahrfreude mitbestimmt: Im Angebot bleiben der 1,6 l-Dieselmotor mit 40 kW/54 PS und 1,6 l-Turbodieselmotor mit 51 kW/70 PS sowie das 1,8 l-Einspritzaggregat mit 82 kW/112 PS für den Golf GTI. Der 1,1 l-Motor wird von einem 1,3 l-Motor mit 40 kW/55 PS ersetzt. Ebenfalls neu ist der 1,6 l-Motor mit 55 kW/75 PS, der den bisherigen 1,5 l- Motor mit 51 kW/70 PS ersetzt. Mehr Kraft bei geringerer Drehzahl entfaltet der neue 1,8 l-Motor mit 66 kW/90 PS. Der dem GTI ähnliche Motor fährt mit Superbenzin und ist für das GLX-Modell bestimmt.
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