Asse-Bilanz 2022

5000 Kubikmeter Wasser sickern 2022 in Asse II

Blick auf die Asse-Schachtanlage. In das Lager dringt Wasser ein.

Blick auf die Asse-Schachtanlage. In das Lager dringt Wasser ein.

Foto: Karl-Ernst Hueske (Archiv)

Remlingen.  Täglich laufen 13 Kubikmeter Wasser in das marode Atommülllager. Das sind die Konsequenzen.

In das marode Atommülllager Asse sind im vergangenen Jahr rund 5000 Kubikmeter – das sind fünf Millionen Liter – Salzwasser eingesickert. Unter der Voraussetzung, dass eine Badewanne 150 Liter Wasser fasst, wäre das der Inhalt von 33.333 Badewannen gewesen. Das entspricht einem täglichen Zutritt von rund 13 Kubikmetern.

Das meiste Wasser wurde in 658 Metern Tiefe aufgefangen

Das meiste Wasser, insgesamt etwa 4,4 Millionen Liter, wurde in 658 Metern Tiefe aufgefangen, wie die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mitteilte. Diese Lösungen hätten nachweislich keinen Kontakt zu den im Bergwerk eingelagerten radioaktiven Abfällen gehabt. Das auf der 658-Meter-Sohle aufgefangene Wasser durchläuft den Angaben der BGE zufolge ein Freigabeverfahren, bevor es an die Oberfläche gepumpt und abtransportiert wird. Wasser, das unterhalb der 658-Meter-Ebene aufgefangen wird, verbleibt dagegen im Bergwerk. Es wird unter anderem zur Herstellung von Baustoffen genutzt.

Salzwasserzutritte in der Asse werden seit 1988 registriert. Die Menge ist in den vergangenen Jahren stabil geblieben.

126.000 Fässer mit radioaktiven und chemischen Abfällen gelagert

In das frühere Salzbergwerk Asse II wurden zwischen 1967 und 1978 rund 126.000 Fässer mit radioaktiven und chemischen Abfällen eingelagert, darunter auch hochgiftiges Plutonium und Arsen. Wegen der Wasserzuflüsse und weil die Grube einsturzgefährdet ist, sollen die Fässer nach Möglichkeit geborgen werden. Die Nachbarschächte Asse I und Asse III waren schon früher vollgelaufen und aufgegeben worden.

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