Das Rote Kreuz richtet sich laut Mitteilung mit einem neuen Hilfsangebot an die Bevölkerung des Landkreises Wolfenbüttel. Der DRK-Kreisverband Wolfenbüttel möchte mit seiner Nothilfeförderung jenen Menschen unter die Arme greifen, die rund um die Coronakrise in Not geraten sind oder deren wirtschaftliche Situation durch plötzliche Belastungen aus dem Ruder läuft. „Während wir mit der Tafel in erster Linie dringende Bedürfnisse nach Lebensmitteln decken – die außerdem mit fast 1000 Tafelkunden eine ziemlich große Gruppe bedient –, hat unsere neue Einzelfallhilfe andere Schwerpunkte“, wird Andreas Ring in einer Mitteilung zitiert.
Formloser Antrag genügt
Der DRK-Vorstand nehme jene Menschen in den Fokus, die derzeit in Kurzarbeit geraten sind, die plötzlich durch Schulschließungen ganztags auf ihre Kinder aufpassen müssen oder denen gar Arbeitslosigkeit droht, weil ihr Arbeitgeber schließen musste. „In all diesen Situationen können schon kleine, im Grunde überschaubare Belastungen eine große Hürde werden“, teilt Ring schriftlich mit. Eine defekte Waschmaschine, eine kaputte Brille oder fehlendes Druckerpapier und Tinte für Schüler, die zuhause lernen sollen – jede Hilfeanfrage wird unbürokratisch beantwortet, versichert der Kreisverband. „Diese Bedarfe zeichnen sich jetzt schon ab, viele Menschen trifft es in der Krise besonders hart.“
Im Gespräch mit der Curt Mast Jägermeister Stiftung sei die Idee entstanden, mit diesem Angebot an bedürftige Menschen im Landkreis heranzutreten. Allerdings zahle der Nothilfefonds kein Bargeld aus. „Aber wir übernehmen die Reparaturkosten der Waschmaschine oder kaufen die benötigten Sachen an.“ Mit den entsprechenden Aufträgen würden die örtlichen Firmen beauftragt, versichert Ring. Für die Hilfe sei nur ein formloser Antrag nötig, in dem die Notlage und die Bedürftigkeit nachvollziehbar erklärt werde. Der Kreisverband bittet für den Nothilfefonds auf seiner Homepage um Spenden.
Spielzeug für Kinder notleidender Familien
Eine besondere Gruppe von Hilfsbedürftigen seien Familien mit Kindern. „Gerade jetzt sitzen so viele Kinder ohne richtiges Spielzeug zuhause“, sagt Aline Gauder. Sie arbeitet normalerweise in der Flüchtlingshilfe des DRK-Kreisverbandes, unterstützt aber in der Coronakrise die Mitarbeiter der Tafel. „Wir kamen auf die Idee, für Kinder aus Familien, die gerade in Not sind, eine Art Spielzeugkiste zusammenzustellen.“ Auf diese Weise solle jedes Kind aus der Familie ein Spielzeug bekommen. Zielgruppe seien Tafel-Kunden, Flüchtlinge und andere bedürftige Einwohner des Landkreises. „Entweder diese Familien melden sich selbst bei uns, oder unsere Ehrenamtlichen fragen den Bedarf ab. Danach bestellen wir Spielzeug je nach Geschlecht und nach Alter gesammelt und geben es über Ehrenamtliche an die Familien aus.“ Meldungen dazu nehme ebenfalls ab Dienstag nach Ostern (14. April) die DRK-Servicestelle entgegen.
Der Nothilfefonds ist über die Servicestelle des DRK-Kreisverbandes erreichbar: Dietrich-Bonhoeffer-Straße 8, 38300 Wolfenbüttel, . Die Servicestelle ist ab 14. bis einschließlich 17. April immer montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Außerdem sind die Mitarbeiter des DRK per E-Mail zu erreichen: info@drk-kv-wf.de.
Auch das BZV-Medienhaus hat eine Plattform geschaffen, auf der Menschen Tipps, Orientierung und Nachbarschaftshilfe finden können – und auf der sich der lokale Einzelhandel mit seinen Corona-Angeboten präsentieren und vernetzen kann. Zu finden ist „Gemeinsam stark“ unter www.wolfenbuetteler-zeitung.de/gemeinsamstark/
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