Der Stachel der Enttäuschung saß tief bei Fußball-Landesligist BV Germania Wolfenbüttel, der am Freitagabend bei Abstiegskandidat TSG Bad Harzburg eine nicht einkalkulierte 0:2-Niederlage kassierte. Am Montag folgte der nächste Rückschlag im Abstiegskampf: Germania unterlag Kästorf auf eigenem Platz mit 0:1.
TSG Bad Harzburg – BV Germania Wolfenbüttel 2:0 (0:0). Tore: 1:0 Schaare (51.), 2:0 Martinato (75.).
Die Gastgeber, fast abgestiegen, präsentierten sich gegen den BV Germania 90 Minuten lang kämpferisch auf der Höhe – und siegten am Ende nicht einmal unverdient. „Man fragt sich schon, warum wir es nicht schaffen, uns in einem so wichtigen Spiel in jeden Zweikampf zu werfen“, sagte BVG-Trainer Habil Turhan, der zu der ernüchternden Schlussfolgerung kam: „Offensichtlich können wir keinen Abstiegskampf. Wir können nicht mit diesem Druck umgehen. Spätestens nach diesem Spiel beschäftigen wir uns mit Blick auf die nächste Saison eher mit der Bezirks- als mit der Landesliga.“
BV Germania schaut nur noch von Spiel zu Spiel
Dass es seiner Mannschaft erneut nicht gelang, mal einen Führungstreffer zu erzielen, habe auch nicht unbedingt für Ruhe in den Aktionen gesorgt. „Wir hatten in der ersten Halbzeit zwei Großchancen, machen aber einfach nicht das erlösende Tor“, monierte Turhan.
Auch in Halbzeit 2 trat Bad Harzburg robuster und aktiver in den Zweikämpfen auf und erzielte zudem zwei Tore, die die Wolfenbütteler ins Mark trafen. Nach dem Spiel schworen sich die Wolfenbütteler noch in der Kabine auf die ausstehenden Spiele ein. Turhan: „Wir schauen nicht mehr aufs große Ganze, den Abstiegskampf, sondern versuchen, jedes Spiel für sich anzugehen.“
BVG: Brettschneider – Feder, Bröer, Winkler, Przondziono – Özdemir, Golkowski (59. Fongang), Madsack, Speck (53. Losing) – Baerwolf, Kajolli.
BV Germania Wolfenbüttel – SSV Kästorf 0:1 (0:0). Tore: 0:1 Gercke (60.).
Deutlich verbessert, aber deshalb nicht erfolgreicher traten die Wolfenbütteler am „Tag der Arbeit“ gegen Kästorf auf. „Wir waren befreiter in unseren Aktionen, haben einen munteren Ball nach vorne gespielt“, sagte Germanias Coach habil Turhan. Das Problem: „Ganz vorne, im Bereich in der Box und um die Box herum, fehlt uns die Durchschlagskraft“, so Turhan.
Selbst nach Kästorfs Führungstreffer durch Niko Gercke (61.) steckten die Platzherren nicht auf und kamen ihrerseits zu Chancen. „Die Moral der Mannschaft ist intakt“, versicherte Turhan. „Und mit einer Leistung wie gegen Kästorf hätten wir in den vergangenen Wochen sehr wahrscheinlich mehr Punkte holen können.“
BVG: Brettschneider – Przondziono, Winkler (79. Speck), Bröer, J. Feder – Fongang (73. Losing), Madsack, Himmstedt, Golkowski (59. M. Feder), Özdemir – Baerwolf.
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