Was für eine Nervenschlacht, was für ein Happy End! Handball-Landesligist HSV Warberg/Lelm II feierte im Abstiegskampf einen immens wichtigen Sieg – und der gelang im Heimspiel gegen die ebenfalls abstiegsbedrohte HSG Schoningen/Uslar/Wiensen in buchstäblich letzter Sekunde. 31:30 (16:17) hieß es am Ende für die HSV-Reserve, weil Luis Wawryk eine Mischung aus richtigem Riecher und Geistesgegenwart bewies.
Was war passiert? Acht Sekunden vor dem Ende nahm sich Warbergs Morton Müller, bis dato ohne Torerfolg, beim Stand von 30:30 den letzten, aber nicht sonderlich platzierten Unterhandwurf. Der Ball klatschte an die Hallenwand. Schoningens Torhüter Lennart Vogel schnappte sich die Kugel, wollte den noch möglichen Tempogegenstoß einleiten. Er übersah dabei aber den vor ihm lauernden Luis Wawryk.
Böhm spricht von einem „überlebenswichtigen“ Sieg
Der Warberger riss instinktiv die Arme hoch, blockte Vogels Wurf. Der Ball prallte in den Wurfkreis. Wawryk sprang geistesgegenwärtig hinterher, boxte ihn ins verwaiste Gästetor – sein 10. und wichtigster Treffer der Partie. Sekunden später verschwand Wawryk in einer Traube seiner jubelnden Mitspieler.
„Der Sieg war für uns sportlich überlebenswichtig“, sagte Warbergs Trainer Heiko Böhm. Statt seiner Mannschaft steckt nun Schoningen weiter tief im Schlamassel. Böhm verteilte Lob und Tadel an seine Mannschaft: „Wir leisten uns nach wie vor zu viele einfache Fehler, sind oft zu spät dran am Gegner und kassieren zu viele Zeitstrafen.“
Positiv vermerkte Böhm jedoch, „dass wir viel Herz gezeigt haben“. Beim 16:19-Rückstand kurz nach der Pause „haben wir nicht die Köpfe verloren“. Und: „Das Glück bekommt man nicht geschenkt – man muss es sich erarbeiten.“
HSV II: Lampe, Parbst – Motzko, Rustenbach 2, Kalisch, Rosenblatt 3, Matschulla 2, Pissarczyk 3, Boese 2, Wawryk 10, Müller, Karwacki, N. Rosigkeit 5, Walther 4.
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