Vechelde. Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in Vechelde setzen sich für den Klimaschutz ein und sind für den Gemeinsam-Preis nominiert.

Am Julius-Spiegelberg-Gymnasium (JSG) in Vechelde kümmern sich junge Klimabotschafter seit Jahren um Umweltschutzprojekte. Ihr Engagement geht dabei über das schulische Leben hinaus. Einzig Corona bremst die Schüler derzeit etwas aus, Pläne für die Zeit nach der Pandemie schmieden die Gymnasiasten indes reichlich.

JSG ist 2020 als „Umweltschule in Europa“ ernannt worden

Beim Thema Klimaschutz betreten die Vechelder JSGler wahrlich kein Neuland. Die Schulgemeinschaft pflanzte, hegt und pflegt einen Schulwald, sie veranstaltet Umwelttage, ist intensiv im Nationalpark Harz unterwegs, bildet Umweltscouts aus und nimmt an zahlreichen umweltbezogenen Projekten teil. Für ein ganz besonderes Projekt wurde das JSG im Jahr 2020 wiederholt zur „Umweltschule in Europa“ ernannt. Schülerinnen und Schülern des „Klimaretter-Oberstufenteams“ initiierten ein Projekt mit dem provokativen Titel: „Du Flasche! – Leitungswasser statt Einweg“. Ziel war es, so Malin Lagershausen, Schülerin des 12. Jahrgangs, „dass Plastikflaschen aus der Schule verschwinden“.

Und so kam das Projekt in Gang: Alle JSGler waren laut Projektlehrer Michael Aepkers eingeladen, eine personalisierte Edelstahlflasche für wenig Geld zu erwerben. Die Schülergruppe der „Klimaretter“ habe das Projekt laut Aepkers „mit maximalem Einsatz“ vorangetrieben.

Über 200 Flaschen aus Metall sind verteilt worden

„Zunächst wurde unsere Projektidee mit einem Preisgeld der PSD-Bank gewürdigt“, erzählt Zwölftklässler Finn-Malte Sieverding. Das Preisgeld diente als Anschubfinanzierung für das Projekt. Ein bayerisches Unternehmen begeisterte sich für die Idee der Schüler und bot der Schule günstige Edelstahlflaschen an. Eine Braunschweiger Firma personalisierte schließlich jede Flasche mit moderner Lasertechnik. Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen. Über 200 Flaschen sind verteilt worden. „Es treibt einen an, wenn man sieht, das jeder zweite Schüler mit unseren Flaschen herumläuft“, sagt Finn-Malte Sieverding. „Der Erfolg motiviert, mit anderen Projekten weiterzumachen.“ Tauchen in der Schule doch noch Plastik-Pfandflaschen auf, dann sammeln die „Klimaretter“ sie ein und erlösen daraus das Pfandgeld. Das wiederum wird eingesetzt, um Umweltprojekte zu unterstützen, die Waldflächen vor der Rodung schützen.

Auch eine Pflanzaktion haben die Schüler bereits initiiert

Eines der ältesten Projekte am JSG ist ein außerschulischer Lernort: Auf zweieinhalb Hektar Fläche wachsen auf dem früheren Zuckerfabrik-Gelände in Wierthe seit 2012 Eichen, Eschen, Erlen, Ahorn, Birke und Wacholder zu einem Schulwald. Nebenan auf dem Gelände entstand das „solarBiz“, ein solares Bildungszentrum des JSG. Mitinitiiert durch die frühere stellvertretende Schulleiterin des Gymnasiums, Petra Wassmann, und finanziell unterstützt unter anderen durch die Stiftung Zukunft Wald, die Gemeinde Vechelde und einige Sponsoren hatten Schüler und Lehrer vor neun Jahren eine großangelegte Pflanzaktion gestartet. Aus den kleinen Setzlingen sind inzwischen teils ansehnliche Bäume geworden. In der Mitte des Waldes gibt es ein offenes Klassenzimmer mit Bänken und Tischen aus Holz. „Alles Marke Eigenbau“, betont Lehrer Michael Aepkers.

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