Auf dem Boden ist der Krieg von Russlands Machthaber Wladimir Putin gegen die Ukraine gescheitert. Seine Truppen mussten an vielen Orten den Rückmarsch antreten. Deswegen überzieht Putin die Ukraine mit Terror aus der Luft, bombardiert Zivilisten sowie die Energie- und Wasserversorgung. Mit Beginn des Winters will er die ukrainischen Städte unbewohnbar machen. Die Verbündeten der Ukraine müssen daher dringend überlegen, wie sie die Menschen in dem Land vor den russischen Raketen schützen können. Das von Deutschland gelieferte Luftverteidigungssystem Iris-T ist ein Anfang.
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Auf den ersten Blick ist es daher nur logisch, dass Polen die angebotenen deutschen Patriot-Raketenabwehrsysteme in der Ukraine besser eingesetzt sieht. Allerdings: Die Patriots sind fest eingeplant in den Luftverteidigungssystemen der Nato. Die Positionierung beim Nato-Partner Polen war als Unterstützung für das Nachbarland gedacht, nachdem mutmaßlich eine fehlgeleitete ukrainische Abwehrrakete dort zwei Menschen getötete hatte. Eine Stationierung der Patriots in der Ukraine, wie die Regierung in Warschau es nun vorschlägt, würde aber eine Lücke in die Abwehr des Nato-Bündnisses reißen. Lesen Sie auch:Darum will Polen die deutschen Patriot-Systeme nicht mehr
Beziehungen zwischen Deutschland und Polen belastet
Zudem müsste die Bundesregierung damit rechnen, dass die Bundeswehr die Systeme nicht mehr zurückerhält aus dem Kriegsgebiet. Das alles muss auch die polnische Regierung wissen. Warum sie es also darauf anlegt, dass Verteidigungsministerin Christine Lambrecht den Vorstoß öffentlich ablehnt, muss die Führung in Warschau erklären. Es riecht nach Foulspiel. Sicher ist: Der Vorfall ist ein weiteres Kapitel der Verstimmung in den zuletzt ohnehin belasteten deutsch-polnischen Beziehungen.
Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.
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