Madrid/Berlin. Die nächste UN-Klimakonferenz findet in der spanischen Hauptstadt Madrid statt. Der Termin bleibt wie geplant der 2. bis 13. Dezember.

Die nächste Weltklimakonferenz findet Anfang Dezember in Madrid statt. Das entschied das Klimasekretariat der Vereinten Nationen am Freitag in Bonn. Nach der Absage Chiles als Gastgebernation hatte die Regierung in Madrid am Donnerstag die spanische Hauptstadt als möglichen Ersatz angeboten. Der Termin des Gipfels bleibe wie geplant der 2. bis 13. Dezember, erklärte die Chefin des Klimasekretariats, Patricia Espinosa.

Spanien arbeite von jetzt an dafür, die Abhaltung des Klimagipfels zu garantieren, twitterte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchezr am Freitag. Seine Regierung halte an ihrem Vorsatz fest, einen dauerhaften Fortschritt und einen gerechten ökologischen Wandel zu erreichen.

Zwischenzeitlich war auch Bonn als Austragungsort für die Klimakonferenz im Gespräch gewesen. In Bonn hat das UN-Klimasekretariat seinen Sitz, die Stadt am Rhein war 2017 bereits als Gastgeber für die Fidschi-Inseln eingesprungen. Doch anders als diesmal hatten die deutschen Veranstalter damals deutlich mehr Zeit für die Vorbereitungen.

Das Bundesumweltministerium äußerte sich erfreut über die Verlegung der Konferenz nach Madrid zum geplanten Zeitpunkt. „Das ist ein gutes Zeichen für funktionierenden Multilateralismus“, sagte ein Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin.

UN-Klimakonferenz mit Delegierten aus mehr als 190 Ländern

Delegierte aus mehr als 190 Ländern sollen auf dem Gipfel über die weitere Umsetzung des 2015 in Paris vereinbarten Klimaabkommens beraten. Der Vertrag setzt das Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst auf 1,5 Grad, im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Beim letzten Gipfel im polnischen Kattowitz beschlossen die Staaten ein Regelbuch, das die Vorgaben des Pariser Abkommens konkretisiert.

Heftige Demonstrationen gegen die Regierung in Santiago de Chile

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    Die chilenische Regierung hatte wegen der Unruhen im Land die Ausrichtung des Gipfels mit mehreren tausend Teilnehmern abgesagt und dies dem UN-Klimasekretariat am Mittwoch mitgeteilt. Als alternative Tagungsorte waren neben Bonn auch die UN-Standorte Genf und New York im Gespräch gewesen. Diplomaten hatten bezweifelt, dass der Weltklimagipfel noch in diesem Jahr stattfinden könne. Konferenzen dieser Größenordnung erforderten in der Regel mindestens ein Jahr Vorbereitung, hieß es.

    Chile wird derzeit von Massenprotesten gegen die Sozialpolitik der konservativen Regierung unter Präsident Sebastián Piñera erschüttert. Es kam zu Ausschreitungen und gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten. Mehrere Menschen wurden dabei getötet.

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    Klimaaktivistin Greta Thunberg, die ursprünglich durch den amerikanischen Kontinent nach Chile hatte reisen wollen, schrieb sie auf Twitter, sie warte nach der Absage Chiles ab, wie es weitergehe. Thunberg zeigte sich solidarisch mit den Chilenen, ihre Gedanken seien bei ihnen.

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    Die Weltklimakonferenz ist einer der wichtigsten Gipfel der Vereinten Nationen. In diesem Jahr soll es unter anderem darum gehen, nach welchen Regeln Staaten mit Verschmutzungsrechten handeln können. (jule/br/epd)