München. Siemens’ Vorstandschef Joe Kaeser mischt sich immer wieder politisch ein. Nach Kritik an der AfD wurde sogar seine Familie bedroht.

Siemens-Chef Joe Kaeser hat im Mai mit einem Tweet deutlich Stellung gegen die AfD bezogen. Nun verriet der Wirtschafts-Boss laut einem Medienbericht, dass er auch andere Konzernvorstände zu klaren Bekenntnissen in der Zuwanderungspolitik gebeten habe – doch es gab wohl meist Absagen.

Nach einer verbalen Entgleisung der AfD-Chefin

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hatte Kaeser vor einigen Wochen auf Twitter geantwortet. Weidel hatte Zuwanderinnen abfällig als „Kopftuchmädchen“ bezeichnet. Kaeser schrieb daraufhin:

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Wie das „Handelsblatt“ berichtet, sei Kaeser danach nicht nur scharf kritisiert worden, sondern auch seine Familie bedroht worden. In dieser Phase habe Kaeser auch die Unterstützung in der Wirtschaft gesucht, wie er selbst während einer Veranstaltung des Clubs Wirtschaftspresse München am Montagabend berichtet haben soll. Ein hochrangiger Manager haben jedoch angelehnt, weil er befürchtete, potenzielle Käufer für seine Autos zu verlieren. „Da habe ich bei Turbinen das Problem nicht so.“, zitiert das „Handelsblatt“ Kaeser.

Siemens-Chef Joe Kaeser kritisiert auch CSU

Bei der Veranstaltung in München hat Kaeser aber auch die CSU in der Asyldebatte kritisiert. Zugleich sprach er sich erneut für ein Einwanderungsgesetz zur Steuerung der Migration aus. Er habe schon 2015 darüber gesprochen, „dass diese Republik ohne ein Einwanderungsgesetz die Kontrolle nicht wiedererlangen wird über diese Materie“, sagte Kaeser in München.

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    Das Einwanderungsgesetz werde nun von der SPD gefordert. „Das hätte auch von anderen mittelmäßig intelligenten Parteien kommen können, statt einen Sturm im Wasserglas zu machen, der das Gelächter der Welt auf sich zieht“, sagte Kaeser mit Blick auf den Asylstreit den vergangenen Wochen – jedoch ohne die

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    ausdrücklich zu nennen.

    Der Siemens-Vorstandschef mischt sich im Gegensatz zu seinen Kollegen an der Spitze der Dax-Konzerne regelmäßig in die Tagespolitik ein. Kritik an der CSU aus der Münchner Siemens-Zentrale war aber bislang nicht üblich. (ac/dpa)