Istanbul. Der Linken-Abgeordnete Hunko will zum zweiten Mal als OSZE-Wahlbeobachter in die Türkei. Doch der Regierung in Ankara passt das nicht.

Die türkische Regierung verweigert dem OSZE-Wahlbeobachter und Linken-Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko nach dessen Informationen die Einreise ins Land.

Hunko schrieb auf Twitter, der türkische Botschafter bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) in Wien habe der OSZE mitgeteilt, dass ihm die Einreise in die Türkei nicht gestattet werde. Das Auswärtige Amt und die deutsche Botschaft in Ankara seien davon nicht informiert gewesen, sagte er der dpa.

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Hunko war bereits beim

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in der Türkei gewesen. Er hatte in dem Zusammenhang „die undemokratischen und unfairen Bedingungen“ bei der Abstimmung kritisiert. Die türkische Regierung warf ihm Sympathien für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vor und zweifelte seine Objektivität an. Außenminister Mevlüt Cavusoglu veröffentlichte ein Foto Hunkos mit einer PKK-Flagge.

Hunko will weiterhin als Wahlbeobachter fungieren

Hunko wies am Donnerstag erneut zurück, dass er der PKK nahestehe. „Dass die türkische Regierung so tut, als ob ich als OSZE-Wahlbeobachter in die Türkei reise und Propaganda für die PKK mache, ist natürlich absurd“, sagte Hunko. „Das zeigt die Nervosität der türkische Regierung angesichts der Wahl.“

Andrej Hunko, Bundestagsabgeordneter der Linken, war schon beim Referendum im April 2017 als Wahlbeobachter in der Türkei.
Andrej Hunko, Bundestagsabgeordneter der Linken, war schon beim Referendum im April 2017 als Wahlbeobachter in der Türkei. © imago/ITAR-TASS | imago stock&people

Hunko sagte, die Mitteilung der OSZE über die Aussage des türkischen Botschafters habe ihn kurz vor dem Start seines Flugzeug von Wien nach Ankara erreicht. „Ich bin sofort ausgestiegen.“

Er fordere weiterhin, die Wahl beobachten zu dürfen, und sei bereit dazu, in die

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zu reisen. Er brauche aber eine Bestätigung dafür, dass er nicht an der Grenze abgewiesen werde. „Dass meine Teilnahme noch durchgesetzt wird, halte ich für sehr unwahrscheinlich.“

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