Berlin. In Berlin sind Freitag die Koalitionsverhandlungen gestartet. Bei den drei Parteichefs halten sich Optimismus und Skepsis die Waage.

Seit Freitagmorgen wird verhandelt. In Berlin trafen sich die Parteichefs von CDU, CSU und SPD zu ihren ersten Gesprächen. Der Druck auf alle Parteien, zu einem Ergebnis zu kommen, ist groß.

Nach der knappen Zustimmung eines SPD-Parteitages zeichnen sich harte Gespräche ab - unter anderem bei den Themen Flüchtlinge, Gesundheit und Arbeitsmarktpolitik. Die Union will bis Karneval fertig werden - die Hochphase des närrischen Treibens beginnt mit Weiberfastnacht am 8. Februar. Auch Schulz hatte am Donnerstagabend von einem Zeitraum von zwei Wochen und zügigen Verhandlungen gesprochen.

• Merkel: Optimistisch, aber sehr bestimmt

Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel will in einer neuen Koalition mit der SPD Zukunftsimpulse für Deutschland setzen. Es gehe jetzt um eine neue Dynamik für Deutschland und nicht nur um einen neuen Aufbruch für Europa, sagte Merkel am Freitag unmittelbar vor dem offiziellen Start der Koalitionsverhandlungen in der CDU-Zentrale in Berlin.

Sie gehe „optimistisch, aber auch sehr bestimmt in die Gespräche“, sagte die CDU-Vorsitzende. Sie werde sehr darauf achten, dass zügig verhandelt werde.

• Seehofer: Es ist nicht leichter geworden

CSU-Chef Horst Seehofer unterstrich den Willen seiner Partei, zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen. Allerdings seien die Gespräche nach dem SPD-Parteitag vom vergangenen Sonntag nicht leichter geworden, sagte Seehofer am Freitag in Berlin. Die SPD will in den Koalitionsverhandlungen auf Nachbesserungen dringen.

• Schulz: Zügig verhandeln

SPD-Chef Martin Schulz kündigte zügige und konstruktive Verhandlungen mit der Union über eine Fortsetzung der großen Koalition an. Ziel der Sozialdemokraten sei es, Deutschland nach innen gerechter zu machen und auf internationaler Ebene wieder zu einer führenden Kraft in der Europäischen Union, sagte Schulz am Freitag.

Angesichts der neuen Herausforderungen aus China und den USA werde ein starkes proeuropäisches Deutschland gebraucht, sagte Schulz vor dem Hintergrund des Abschottungskurses von US-Präsident Donald Trump. (W.B./dpa)